00:00:04: Das AE-Team, der positive Podcast für Alleinerziehende und solche, die es werden wollen.
00:00:17: Silke und ich sind heute natürlich mal wieder nicht alleine in unserem virtuellen Podcaststudio, mal davon abgesehen, dass meine kleine Tochter dabei ist, haben wir auch Karoline bei uns.
00:00:25: Ja, und mit Karoline tauchen wir mal in ein Thema ein, das wir, glaube ich, wirklich noch überhaupt gar nicht im Podcast thematisiert haben.
00:00:31: Es geht um das Thema Sucht des eigenen Kindes, also ein sehr emotional aufgeladenes Thema würde ich mal vermuten.
00:00:39: Ja, Silke, ihr hattet eben schon das Vorgespräch, ich war hier ja ein bisschen mit Flaschenkühlen und so'n Kram beschäftigt, darum einmal rüber zu... Hallo,
00:00:49: liebe Sina!
00:00:50: Ja, ich sehe, ihr seht ja auch, ihr hört ja auch Sina.
00:00:53: Und ich, wir machen weiter Podcast.
00:00:54: Manche Folgen waren recht kindfrei.
00:00:56: Das lag daran, dass wir das schon vorher aufgenommen hatten und so langsam tauchen wir wieder zurück ins Alltägliche.
00:01:01: Und das heißt, wir haben durchaus auch mal ein Kind eventuell im Hintergrund.
00:01:05: Also, das ist ganz normal.
00:01:07: Wir sind alleinerziehend, so ist es halt einfach.
00:01:09: Und ja, ich finde das Thema auch sehr spannend.
00:01:11: Caroline ist auf uns zugekommen.
00:01:13: Und ich finde, ja du sagst Emotionsgeladen Gott, also ich bin gerade mal kurz in die Idee reingegangen, mein Kind könnte Drogenabhängig sein und das unterreden war jetzt nicht von irgendwie einer Kippe oder so, sondern wirklich härteren Dingen, in dem Fall Kokain.
00:01:28: Boah,
00:01:29: ich wüsste nicht, wie ich damit umgehen sollte.
00:01:31: Also es wird mich, also es geht gerade richtig tief und deswegen bin ich sehr froh, dass wir Caroline hier haben, auch im Hinblick auf, ne?
00:01:39: Wir machen ja den Raum auf, auch für euch, das heißt, Wir nehmen das Thema jetzt mal hier in den Fokus.
00:01:46: Und wenn ihr vielleicht durch dieses Gespräch, was wir jetzt gleich haben, auch mitbekommt.
00:01:51: Oh, da muss ich vielleicht doch nochmal genauer hinschauen.
00:01:54: Dann ist das natürlich eine herzliche Einladung, dann auch mit Karoline in Kontakt zu kommen.
00:01:57: Also, liebe Karoline, vielen, vielen Dank, dass du mit diesem Thema auf uns zugekommen bist.
00:02:01: Und ich würde sagen, stelle dich doch einfach mal kurz selbst vor.
00:02:05: Ja, sehr gerne.
00:02:07: Hallo, mein Name ist Karoline Karawankim.
00:02:10: Ich bin zu fünfzig Jahre alt.
00:02:12: Ich bin Geschäftsführerin und Entwicklerin von SoulHelper, einer Plattform für schnelle psychologische Versorgung.
00:02:20: Ich bin Mama.
00:02:22: Ich war zweimal verheiratet.
00:02:25: Ja, was bin ich noch?
00:02:27: Ich bin mit meinem Sohn durch eine lange Strecke der Drogensucht gegangen, also, der eine Suchkrankheit hat.
00:02:35: Denn man wird nie geheilt von einer Suchkrankheit.
00:02:37: Die hast du.
00:02:38: Also, es ist auch so eine Illusion.
00:02:40: dass wenn man die Substanzen nicht mehr konsumiert, dass man dann geheilt ist.
00:02:44: Also geheilt ist man nie.
00:02:45: Das heißt, es winkt auch immer irgendwie mit und zwar ein Leben lang.
00:02:50: Genau.
00:02:51: Ich freue mich sehr, dass ich durch eingeladen bin und ich freue mich auch sehr über dieses Thema leben zu dürfen, denn ich finde, dass es oft ein Tabuthema ist, dass es oft weggesteckt wird, dass man sich schämen.
00:03:05: Und mein Sohn und ich sind wirklich angetreten, als wir gesagt haben, Scham ist nicht gut und Scham hindert auch daran, dass nicht die Leute sich diesen Thema zuwenden und auch sagen, ich muss jetzt etwas tun, um von dieser Sucht wegzukommen.
00:03:20: Ja,
00:03:20: da sagst du schon sehr tiefgreifende Dinge.
00:03:24: Ich finde es mega, dass auch dein Sohn darüber spricht.
00:03:27: Ja, soweit ich das jetzt verstanden habe oder zumindest kein Problem damit hat, dass du darüber sprichst, dass das aus der Tabu-Ecke rauskommt.
00:03:32: Ich denke, wir sind mittlerweile predestiniert mit diesem Podcast gefüsse Tabus einfach nach oben zu holen.
00:03:38: Ja, also ich habe mir eben schon gesagt, mit mir würde, wenn ich jetzt denke, mein Sohn, ich habe ja auch einen Sohn, würde da irgendwas in die Richtung machen.
00:03:45: Ich glaube, da ist am Anfang auch eine sehr große Verdrängung erst mal da.
00:03:50: Wie war das bei dir damals?
00:03:52: Im Vorgespräch hast du gesagt, es hat tatsächlich etwas gedauert bis vom Sucht start bei deinem Sohn bis zum, dass du es mitbekommen hast.
00:03:59: Sogar einige Jahre sind da ins Land gegangen.
00:04:02: Wie hast du diese Zeit jetzt rückblickend erlebt bzw.
00:04:07: woran hast du gemerkt, hier stimmt was nicht?
00:04:10: Ja, also mein Sohn hat ja diese Abhängigkeit gegenüber, also von Kokain, also er war Kokain-süchtig und Kokain ist ja schon auch so eine Partydroge.
00:04:20: Ja, also das heißt, es ist ja eigentlich, ich möchte jetzt nicht sagen... Wie soll ich sagen, es ist nicht so im Alltag drin, aber es ist schon, sei jetzt mal bei vielen Leuten schon so, dass man sagt, okay, am Wochenende man geht aus, da gehört das dann eigentlich schon fast gut zum guten Ton dazu, ja, dass man dann irgendwie so seine Leinen nimmt oder so.
00:04:39: Und ich habe halt gemerkt, dass gerade in dieser Generation das wirklich verbreitet war.
00:04:44: Also wir gehen heute aus, wir wollen Spaß haben oder wir machen einen Auswirkungen und unternehmen wir was.
00:04:50: Und ich habe dann auch mit ihm darüber geredet, weil ich gesagt habe, also ich finde das bedenklich.
00:04:55: Ich finde, dass man einfach auch Spaß haben kann, ohne dass man eine Droge konsumiert.
00:05:01: Ich wurde dann natürlich daraufhin vertröstet.
00:05:03: Nein, nein, das ist schon okay und das machen alle und das ist ganz normal.
00:05:08: Und ich nehme das dann auch immer nur dann mal.
00:05:10: Ansonsten brauche ich das nicht.
00:05:13: Also so war das.
00:05:15: Und dann habe ich aber mit der Zeit mitgekriegt.
00:05:19: dass es doch einen Suchtfaktor bei ihm gegeben hat, also, dass er nicht nur, wenn er zum Feiern gegangen ist, diese Droge konsumiert hat, sondern diese Droge dann immer mehr ihm beherrscht hat.
00:05:33: Also, das heißt, er hat sie gebraucht, um gut arbeiten zu können.
00:05:36: Er hat sie eigentlich gebraucht, um sein Alltag irgendwo zu bewältigen.
00:05:41: Und das war aber ein Prozess, bis ich das erkannt habe.
00:05:47: Und dann ging eigentlich in die Leidensgeschichte.
00:05:51: Wie alt war denn dein Sohn damals?
00:05:53: Er war dann so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so,
00:06:09: so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so,
00:06:14: so, Temporea, mein Sohn hat auch in der Gastronomie gearbeitet.
00:06:19: Das heißt, er war Hotelfachmann und hat auf sein Sohn gearbeitet, was natürlich diese ganze Geschichte natürlich noch begünstigt.
00:06:29: Und er war halt eigentlich immer eine komplette Winterseison weg und dann war froh, dass er zwischen der Winter- und der Sommerseison dann einfach noch diese Zeit dann hier gekommen ist oder nicht zu uns gekommen ist, um dann eben weiterzugehen.
00:06:42: Also insofern haben wir irgendwie schon zusammengelehnt.
00:06:45: Das heißt, du bist schon sehr nah und dann bekommst du natürlich auch aus Mutters viel mit.
00:06:51: Aber bis wir dann an den Punkt waren, dass ich gesagt hätte, so, du wirst nicht wieder als irgendwas machen, war eigentlich schon wieder weg.
00:07:00: Und ist eigentlich wieder geflohen in den nächsten... ist ja jetzt mal in den nächsten Ort und in das nächste Leben rein.
00:07:08: Und so hat sich das immer mehr aufgeschaukelt.
00:07:11: Wie ist es bei Kokain?
00:07:12: Also du bist da ja sehr tief drin in der Materie.
00:07:16: Gibt es da vorher noch so Einstiegslevel, so was wie Rauchen ist ja eigentlich so ein Klassiker.
00:07:21: Einstieg oder Alkohol, das kenne ich halt auch noch von meiner Zeit früher, da hat man halt wenig gesoffen.
00:07:29: Gibt es das auch?
00:07:29: oder ist es mittlerweile, dass die gleich mit Kokain anfangen?
00:07:32: Also ich kann da natürlich jetzt nicht zu jedem sprechen, weil mein Sohn war es überhaupt nicht so.
00:07:37: Also der kann mit Cannabis oder so überhaupt nichts anfangen.
00:07:41: Also es war nicht die Einstiegsdroge, sondern der ist ganz klar gleich auf diese Droge gegangen.
00:07:49: Aber das kann natürlich unter Umständen schon sein, dass es hier fessiv so ist.
00:07:54: Wobei man sagen muss, dass eine macht dich ja eher, selbst immer bringt dich down und Kokain pusht dich ja total.
00:08:01: Ja, also du kriegst ja ein, also du kriegst ein unglaubliches Selbstbewusstsein, es stärkt dein Ego, du traust dir viel mehr zu, also da ist ja so Kokain.
00:08:15: Und du kennst dich jetzt ja aus in dieser, also mehr als ich oder Sina.
00:08:22: Wie schnell macht Kokain abhängig?
00:08:24: oder kann das wirklich so sein, wie dein Sohn es erst dargestellt hat von wegen so, ne, ich nehme es hier und da, Gelegenheits, was weiß ich, Schniefer oder wie nennt man sowas?
00:08:33: Oder ist da deine Erkenntnis mittlerweile eine andere, dass es definitiv abhängig macht?
00:08:38: Also Kokain macht nicht körperlich abhängig.
00:08:42: Das ist mal, sag jetzt mal, ein Vorteil.
00:08:47: Gut, weil es gibt ja Drogen, die wirklich körperlich auch, wo du wirklich einen körperlichen Entzug hast, selbst nur so Heroin oder so, das ist natürlich sehr, sehr schlimm, oder Crystal Matt, das macht Kokain nicht.
00:08:58: Kokain macht dich halt wirklich vom Kopf her komplett abhängig.
00:09:02: Das ist ein großes Problem.
00:09:09: Es wird halt wie überall Dopamin ausgeschüttet, das heißt es ist der Lohnungssystem.
00:09:14: Und natürlich drängt sich diese Droge dazu, dass du dein Belohnungssystem permanent ausschüttest.
00:09:20: Ja, also du willst mehr oder weniger, die und die Zeichen dazwischen werden dann auch immer kürzer.
00:09:26: Also so hast du mal gesagt, es gibt so die klassischen, die sagen, ich mach das jetzt so einmal im Monat.
00:09:32: Wenn ich weiß, ich geh auch eine coole Party.
00:09:35: Das ist gut.
00:09:36: Wie gesagt, also Kokain macht ja nicht körperlich süchtig, sondern nur dein Gehirn.
00:09:43: Doch durch das Kokain-Einnahme schüttest du einfach immer wieder Dopamin aus und das kleinen Belohnungssystem wird damit angesegt.
00:09:52: Und das ist natürlich etwas, was die Leute dann immer öfter wollen, weil es sich einfach wahnsinnig gut anfühlt.
00:09:59: Im Kleinen sage ich jetzt mal, sehr viele schon mit Schokolade oder Zucker.
00:10:05: Da ist es halt einfach Kokain und Kokain, wie soll ich sagen, das tut extrem stark das Dopamin ausschütten.
00:10:13: Und die Leute fühlen sich einfach unglaublich gut.
00:10:16: Und mein Sohn hat einfach auch eine Suchtveranlagung.
00:10:21: Das heißt, es gibt schon Leute, die auch Kokain nehmen können, dann auch über eine ganz lange Zeit.
00:10:27: Und die rutschen da gar nicht so rein.
00:10:29: Ja, die können es gut händeln.
00:10:31: Weil mein Sohn war der Fall leider nicht so, da er wirklich eine Suchtveranlagung, also er hat eine Suchtveranlagung.
00:10:38: Das heißt, es ist diagnostiziert.
00:10:40: Er wird auch immer damit kämpfen müssen, dass er nicht in irgendeine Sucht abrutscht.
00:10:45: Und Robert Kokain war halt einfach wirklich das Mittel für ihn, diese Sucht einfach auch aufzuleben.
00:10:52: Und wodurch kommt so eine Veranlagung, also genetisch bedingt, so wie das bei Depressionen und der Fall sein kann?
00:10:57: Ja, also das können wir schon so feststellen.
00:10:59: Also nicht von meiner Seite, aber eher von der Seite seiner Vater gibt es hier schon eine Veranlagung.
00:11:07: Und ja, natürlich, das wird auf Kinder übertragen.
00:11:10: Klar, also das ist schon so.
00:11:13: Und man muss natürlich auch sagen, dass es nicht, man kann nicht genau sagen, ist es jetzt nur veranlagen, also es ist nur erblich.
00:11:22: Es ist sicherlich auch der eigene Mensch.
00:11:26: Also da ist einfach irgendetwas in einem, wo man nicht genau sagen kann, wieso hat jetzt der den Drang näher zu Alkohol und in der Fallen, aber gar niemanden, der den Drang zum Alkohol hat.
00:11:38: Also ich glaube, dass man das auch gar nicht genau weiß, warum das so ist.
00:11:41: Was waren denn deine ersten Gedanken, also als das dann für dich klar war, dass ihr diese Thematik habt?
00:11:48: Was war so dein, dein, dein erster Gedanke?
00:11:50: Du bist ja selber auch Therapeutin, zwar in einem anderen Bereich, aber ist ja trotzdem ein Feld, mit dem du dich ja auch irgendwie befasst hast, also geistige mentale Gesundheit, ne?
00:12:02: Also... Natürlich und das regt man erst dann als Mutter.
00:12:06: Das ist, glaube ich, ganz normal.
00:12:07: Also da kommen dann schon erst mal natürlich Fragen auf, wie, oh Gott, das habe ich falsch gemacht.
00:12:13: Was ist schief gelaufen?
00:12:15: Ja.
00:12:16: Und natürlich, ich meine, ihr seid auch alleine ziehend.
00:12:19: Es gibt viele Punkte, wo man, wenn man natürlich ganz neutral hinguckt.
00:12:24: Man kann nicht alles bewerkstelligen, man ist gar nicht in der Lage, alles alleine abzudecken.
00:12:30: Wir hatten noch dazu die Problematik, dass wir jetzt auch nicht eine wirklich gesunde Familienstruktur hatten.
00:12:36: Das heißt also eine intakte Großeltern oder Tanten, Onkeln, das gab es bei uns nicht wirklich.
00:12:47: Eigentlich alleine, du kümmerst dich alleine um dein Kind, du gibst natürlich alles, du versuchst auch alles, irgendein Besichtig zu machen und du stellst aber dann fest, naja, hat wohl nicht so ganz funktioniert.
00:13:01: Du gehst, also ich bin sehr mit mir in Klausur gegangen, also ich hab mich dann schon wirklich schon mit selber hingestellt und hab gesagt, du siehst einen Kaulen.
00:13:11: Was ist da wirklich schief gelaufen?
00:13:12: Was ist da passiert, dass dein Kind jetzt wirklich in so einer Situation ist?
00:13:16: Weil das ist ja auch ein Hilfeschrei.
00:13:19: Also ein Kind ist ein Kind.
00:13:20: Ist es jetzt drei Monate alt?
00:13:22: Ist es dreizehn alt?
00:13:24: Ist es dreißig Jahre alt?
00:13:26: Also ganz egal, was es ist, es bleibt irgendwo auch immer ein Kind.
00:13:30: Und wenn es so etwas ist, dann sind das Hilfeschrei.
00:13:33: Und ich habe dann wirklich für mich gesehen, okay, gut, mein Kind schreit hier eigentlich um Hilfe.
00:13:39: Also muss ich jetzt mal richtig hinhören.
00:13:41: Das ist ja ein Prozess von, da könnte was sein.
00:13:45: hinzu, ihr habt übergesprochen, er hat schon gewisse Ausflüchte, was heißt Ausflüchte, hat sie versucht zu erklären, aber du hast es ja dann irgendwann erkannt.
00:13:53: Du hast dich hinterfragt, aber du musstest natürlich dann auch mit deinem Sohn ins Gespräch gehen und ihm mal klar und deutlich machen, dass an der Stelle wirklich jetzt auch ein gewisser Handlungsbedarf ist.
00:14:03: Wie hat er denn darauf reagiert?
00:14:04: Ja gut, also das war natürlich schon ein Prozess, weil Der Handlungsbedarf, der muss derjenige, der süchtig ist, selber erkennen.
00:14:12: Also, es hätte nichts gebracht, wenn ich ihn jetzt gezwungen hätte, wenn ich gesagt hätte, du musst jetzt.
00:14:21: Also, da haben wir oft darüber geredet, auch nach der Therapie, das hätte überhaupt nicht.
00:14:26: Also, wir hatten solche Gespräche, aber er ist dann immer geflohen.
00:14:29: Er ist dann in irgendeine Saison gegangen und war dann erst mal weg.
00:14:33: So war die Situation.
00:14:34: Das heißt, mal weg.
00:14:37: Ich gehe aus diesem Thema raus.
00:14:38: Ich beschäftige mich nicht damit.
00:14:40: Mein Leben ist super.
00:14:41: Ich verdiene auch viel Geld.
00:14:42: Ich kann mir das leisten und und und.
00:14:45: Was dann eigentlich passiert ist, war Corona.
00:14:50: Das heißt, wie wir uns ja alle noch erinnern, die komplette Gastronomie-Hotellerie war ja geschlossen.
00:14:57: Er musste dann auch innerhalb von zwei Tagen aus diesem Ort raus, also er war damals in Sadebach und ist dann, wie gesagt, wieder zu mir, zu uns gekommen.
00:15:08: Und das war dann, glaube ich, so ein Moment, wo man gemerkt hat, er kommt jetzt nicht mehr aus.
00:15:17: Also, man durfte nicht mehr rausgehen, man durfte ja nichts mehr machen, er hatte keine Kontakte mehr, auch die.
00:15:25: Ich sag jetzt mal, wie geht's jetzt überhaupt weiter?
00:15:28: Gibt's eine Sommersaison?
00:15:29: Gibt's keine Sommersaison?
00:15:30: Dann kann ich wieder arbeiten.
00:15:32: Und das waren halt alles Themen.
00:15:34: Er war dann wirklich ziemlich auf sich alleine gestellt.
00:15:37: Und da hat sich dann diese Situation immer mehr aufgebaut, wo ich einfach gemerkt habe, dass er das einfach auch für sich komplett alleine in seinem Zimmer konsumiert hat.
00:15:49: Und ich... Das heißt,
00:15:50: er hat zu dem Zeitpunkt auch bei dir gewohnt.
00:15:51: Genau.
00:15:52: Das heißt, dass ihr in dieser Phase
00:15:54: richtig... Ich habe das dann richtig wahrgenommen und gesehen und ich habe ihn dann auch darauf angesprochen.
00:16:00: Ich habe gesagt, ich verstehe es nicht.
00:16:03: Was bringt es dir jetzt, das komplett alleine in deinem Zimmer zu nehmen, wenn du, ich sage jetzt mal, dir eine Serie anguckst oder sonst was?
00:16:12: Und er hat es dann versucht, mir zu erklären, was das einfach das Gehirn ist, was das jetzt einfach braucht.
00:16:20: Du merkst es ja dann auch irgendwann einmal, das sind ja dann so Phasen, die nehmen dann so ein, zwei Tage ganz viel, dann haben wir ein totales High, dann falten sie total runter, dann braucht der Körper Schlaf, weil der ist ja auch so auf Adrenalin, dass sie dann runterknallen.
00:16:38: und dann kommen teilweise totales Fresh, also Fresh Flaschs, also die Essi dann... ohne Ende und bei der Körper so ausgenaubt ist, weil der Körper schreit dann einfach nach Mineralien, nach Nahrung, nach allen Musiken.
00:16:53: Und ja, das war für mich natürlich sehr, sehr hart, weil ihr seid jetzt auch Mutter und ich glaube, das für mich war meine Rolle als Mutter immer... eigentlich mit die wichtigste Rolle in meinem Leben.
00:17:11: Also, da konnte ich noch so erfolgreich sein, im Job oder sonst was.
00:17:16: Mein Mutter da sein war eigentlich für mich so was ganz, ganz Wichtiges in meinem Leben, immer.
00:17:21: Und das habe ich auch nicht abgelegt, als mein Wuns, mein achtzendten Geburtstag gefeiert hat, sondern das habe ich eigentlich bis heute noch.
00:17:29: Und für mich war dieses Vertrauen, dass wir immer zueinander hatten, zum ganz festes Band.
00:17:36: Und das ist in dieser Zeit, ich weiß heute, dass es nicht zerrissen wurde.
00:17:42: Ich dachte damals, dass es zerrissen wurde.
00:17:45: Es ist aber extrem gedehnt worden.
00:17:49: Und das war sehr, sehr schmerzhaft für mich.
00:17:54: Aber du hast ja dann deinen Sohn auch mal mit Kokain erlebt und auch ohne.
00:18:01: Ich spreche jetzt mal für die Mütter unter uns.
00:18:04: Eventuell gewisse, ich weiß nicht, Wesensveränderung.
00:18:08: Woran hast du gemerkt, dass er Kokain genommen
00:18:11: hat?
00:18:12: Also es verändert den Charakter total.
00:18:14: Also mein Sohn wurde, ich möchte jetzt das Wort nicht in den Mund nehmen, aber wirklich oft wie ein kleines Arsch.
00:18:21: Ja, also die Hündern, die werden dann überheblich.
00:18:24: Du
00:18:25: sagtest ja Ego, das triggert das Ego.
00:18:26: Genau, als
00:18:27: wir dann so überheblich auch kommen und lassen mich in Ruhe und das ist sowieso nicht und und und.
00:18:33: Das war für mich ganz ganz schlimm, weil mein Sohn überhaupt nicht so ist.
00:18:37: von seinen Wesen her.
00:18:40: Und dann immer, wenn natürlich, ich sage jetzt mal, wenn man gemerkt hat, jetzt ist er wieder relativ runter, dann war es auch wieder okay.
00:18:47: Aber in dem Moment, wenn er es genommen hat, ist das schon eine Wiesensveränderung, wo man schon da steht und sagt, wow, wer ist dieser Mensch?
00:18:56: Ja, ich kenne diesen Menschen nicht.
00:18:58: Von
00:18:59: allen her, irgendwie.
00:19:01: Die haben so ein überbordendes Ego in dem Moment.
00:19:05: oder wirklich ziemlich schockiert ist.
00:19:08: Gibt es auch irgendwelche körperlichen Begleiterscheinungen in irgendeiner Art und Weise, dass man es auch daran festmachen könnte?
00:19:16: Ich glaube, also ich weiß nicht, ob es bei jedem so ist, aber du merkst, dass wir dann irgendwann mal relativ schnell schwitzen.
00:19:22: Ja, also sie schwitzen relativ schnell.
00:19:25: Der Körpergeruch verändert sich natürlich auch, das ist klar.
00:19:29: Ich meine, es ist eine chemische Substanz, die da in deinem Körper einfach drin ist.
00:19:36: Ja, aber ansonsten, also ich würde sagen nicht so wie jetzt vielleicht bei Heroin oder Crystal Matt, dass die da das Zittern anfangen oder so, das habe ich jetzt nicht beobachtet.
00:19:47: Wo du gerade Crystal Matt sagst, hinterlässt Kokain, denn auch entsprechende Sachen im Gehirn, also bei Crystal Matt weiß man ja, das hinterlässt ja richtige Löcher im Gehirn.
00:19:56: Das fand ich sehr beeindruckend, als ich das damals in den USA gesehen habe.
00:20:01: Da reicht ja ein Ja, da ist ja irgendwie ein halbes Gehirn weggefriest.
00:20:04: Also das ist ja der Hammer,
00:20:06: was
00:20:06: da passiert.
00:20:07: Und wie ist das bei Kokain?
00:20:08: Ich glaube, dass es auch sicherlich auch was mit der Qualität zu tun hat.
00:20:12: Ja, also das Kokain, also die Qualität ist da, glaube ich, sehr wichtig.
00:20:16: Dann natürlich auch die, also wie lange nimmst du das schon?
00:20:21: Also bei meinem Wohnort ist jetzt keine Folge Schäden.
00:20:25: Ich glaube aber, dass zum Beispiel Leute oder gerade Jugendliche, die schon frühzeitig anfangen, Cannabis zu rauchen, oft größere Schäden haben.
00:20:34: Das weiß man ja auch mittlerweile.
00:20:35: Ja, also das ist wirklich im Gehirn, dass man das richtig nachverfolgen kann, dass du, wenn du wirklich lange Cannabis rauchst, gewisse Regionen in deinem Gehirn einfach extrem gelähmt werden.
00:20:48: Aber jetzt hier bei Kokain ist es nicht so wirklich der Fall, also er ist auch Bittig gut, glimpflich davon gekommen, auch körperlich nicht.
00:20:55: Also er hat da wohl eine gute, selbst mal gute Statur, also sein Körper hat das ganz gut weggesteckt.
00:21:01: Da gibt es andere, wo man schon sagen kann, da hast du voll Geschäden, sei es mein Leber, ja, Nieren, solche Sachen, also da kann schon was passieren.
00:21:11: Das hat er Gott sei Dank nicht, vielleicht auch noch seines Alters geschuldet, wenn du vielleicht älter bist, ist es ein bisschen anders.
00:21:19: Aber sonst nein.
00:21:20: Nein, also...
00:21:21: Wie ist er denn in Kontakt damit gekommen?
00:21:24: Also, das Umfeld spielt ja auch oft eine wichtige Rolle.
00:21:27: Das heißt, so lang man in so einem Umfeld bleibt und so höher ist ja auch die Wahrscheinlichkeit, dass es immer wieder zurückfällen kommt.
00:21:33: Konntest du das ein bisschen aufdröseln?
00:21:36: Ja, also es hat sicherlich was mit der Gastronomie zu tun gehabt, in der er sich einfach befunden hat.
00:21:42: Es war so eine High-Class Gastronomie.
00:21:44: Er hat nur in so einem Sternehäusern gearbeitet und das ist... Ich glaube, ich leide sehr, sehr alltäglich, dass in dieser Branche wirklich Kokain konsumiert wird.
00:21:59: Weil die einfach auch so extrem stark Geschichten haben.
00:22:02: Ja,
00:22:03: ich kenne... Genau, also sei so nah, du arbeitest sei so nah, du arbeitest jetzt mal drei, vier Monate, du hast maximal einen Tag frei, kann ja auch mal passieren, dass du ein Monat lang gar keinen Tag frei hast, du machst zwei Schichten hintereinander.
00:22:19: Also da kommt vieles so zusammen und ich glaube, dass es denen einfach die Möglichkeit gegeben hat, durchzuhalten.
00:22:26: Also konzentriert dazu arbeiten, nicht zusammen zu klappen.
00:22:31: Und so ist er da eigentlich reingerutscht.
00:22:35: Ich habe ja mal in der Werbung gearbeitet und da ist ja Koks auch
00:22:39: das.
00:22:40: Genau.
00:22:42: Allerdings habe ich da tatsächlich mal von einem, also von dem Texter aus dem Team, also wir wussten, dass einer von den Kreativdirektoren scheinbar das auch regelmäßig nutzt, um seine kreative Ader sozusagen zu befeuern.
00:22:59: Und wenn man dem auf dem Flur über den Weg gelaufen ist, Ich hatte das Gefühl, da ist ein ganz toter Blick.
00:23:07: Die Augen werden so schwarz, hatte ich das Gefühl.
00:23:10: Und was der Texte erzählte, der hat ihn wohl auf den Klo getroffen, dass er so weißen Propfen in der Nase hatte.
00:23:17: Und dass
00:23:17: wir dann auch auf die Idee gekommen, es könnte was in diese Richtung sein.
00:23:21: Man spricht nicht offen drüber, aber es ist im Prinzip ja auch ein Kreativwerkzeug.
00:23:26: Ja, ja, es ist auf alle Fälle.
00:23:28: Also, klar, natürlich nicht umsonst nehmen die das ja alle.
00:23:33: Jetzt hast du gesagt, das war eine heiße Phase zur Corona.
00:23:36: Dein Sohn wurde sich da auch bewusst, dass er nicht mehr ohne kann und du sagtest, er hat bei euch gewohnt.
00:23:43: Das heißt, du warst ja nicht alleine zu dem Zeitpunkt.
00:23:46: Deswegen wäre es schön, vielleicht an der Stelle, dass du auch nochmal über deine familiäre Situation sprichst.
00:23:53: Also, wer ist der Vater von deinem Sohn und mit wem hast du zu dem Zeitpunkt zusammengewohnt?
00:24:00: Also der Vater meines Sohnes, also der Kindvater ist, von dem habe ich mich getrennt, da war Louis sieben Monate alt.
00:24:09: Ich denke schon, auch wenn man denkt, dass ein Kind mit sieben Monate eigentlich nichts mitbekommt, aber sie kriegen eigentlich alles mit.
00:24:16: Ja, es ist so, also da braucht man sich auch nichts vorzumachen.
00:24:20: Wir haben es aber sehr, sehr gut hinbekommen.
00:24:22: Also wir waren trotzdem gute Eltern.
00:24:24: Also wir konnten... Wir haben uns wirklich beide um ihn gekümmert.
00:24:29: Er hat ihm gut das Erhältnis auch zu sein.
00:24:31: Papa Lange, leider dann zum Schluss nicht mehr so band.
00:24:35: Und die hatten dann einen Konflikt.
00:24:39: Und konnte nicht so Konflikt, aber leider nicht auflösen.
00:24:43: Und der Vater ist dann eben mit sechsmalsetzig Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.
00:24:50: Und ich bin auch überzeugt davon nach und vor, dass das für meinen Sohn auch wirklich ein sehr traumatisches.
00:24:56: Erlebnis war und dass das sicherlich vielleicht auch das begünstigt hat, dass er da in diese Drogenflucht reingerutscht ist.
00:25:04: Denn wie gesagt, er ist mit etwas, also es ist nicht gelöst worden.
00:25:09: Also es ist komplett ungelöst, hat man sich getrennt und zwar für immer getrennt.
00:25:14: Und ich habe das sehr bedauert.
00:25:18: Ich fand das sehr, sehr traurig.
00:25:19: Ich weiß auch noch damals, mein Sohn war siebzehn, knapp achtzehn, als sein Vater gestorben ist.
00:25:26: Ich wusste, in dem Moment, als er gestorben ist, wusste ich, dass ganz viel auch nicht zukommt.
00:25:30: Ich habe das innerlich einfach ganz tief gespürt.
00:25:32: Ich wusste auch, man, das ist der unkünstliche Zeitpunkt, den es überhaupt gibt, also wenn es überhaupt einen günstigen Zeitpunkt gibt.
00:25:41: Aber ja, es war dann so.
00:25:43: Ich habe dann, nachdem ich mich von dem Kinsvater getrennt habe, drei Jahre später meinen ersten Mann kennengelernt.
00:25:53: Wir waren elf Jahre zusammen.
00:25:55: Von dem habe ich mich damals auch getrennt.
00:25:58: Der auch eine Suchterkrankung hatte, auch interessant.
00:26:01: Und Alkohol, also der genau.
00:26:05: Und ich war dann nochmal knapp vier Jahre alleine und habe dann meinen zweiten Mann kennengelernt.
00:26:12: Und mit dem war ich jetzt fünfzehn Jahre zusammen und da habe ich mich vor zweieinhalb Jahren getrennt.
00:26:18: Die Situation, die Dreierkonstellation damals in der Wohnung war sehr, sehr schwierig.
00:26:25: sehr, sehr schwierig, weil mein damaliger Mann und mein Sohn kein wirklich gutes Verhältnis zueinander hatten.
00:26:35: Im Nachhinein würde ich sagen, dass einfach mein Sohn schon etwas zu alt war, um einen neuen, ich sage einfach einen neuen Vater zu akzeptieren und für meinen Mann einfach mein Sohn auch schon zu alt war.
00:26:51: ihn als sein Sohn wirklich aufzunehmen.
00:26:53: Also es war nicht leicht.
00:26:56: Wir haben es wirklich versucht, aber die sind nicht so wirklich richtig, ja, wie soll ich sagen, also das war jetzt nie so eine wirklich herzliche Beziehung.
00:27:05: Also das war jetzt der zweite Ehemann?
00:27:07: Genau.
00:27:07: Der
00:27:07: zweite Ehemann.
00:27:08: Und dein Sohn war da wie alt, als ihr euch kennengelernt habt?
00:27:12: Mein Sohn war dreizehn.
00:27:13: Dreizehn.
00:27:14: Genau,
00:27:15: dreizehn, vierzehn sowas.
00:27:16: Also sie ist halt auch noch ein schwieriges Alter.
00:27:20: Ich glaube, wenn du so ein Kind kennenlernst, wo es noch klein ist, dann kannst du auch wirklich so eine Bindung zu ihm aufbauen.
00:27:27: Aber das war da einfach nicht mehr gegeben.
00:27:31: Hat er den Kinder?
00:27:32: Ja, er hat auch selber Kinder in ähnlichen Alter.
00:27:37: Ja.
00:27:38: Also ich sage es jetzt mal so, wir haben es versucht.
00:27:41: Ich glaube, es hat einigermaßen funktioniert.
00:27:47: Aber man hat gemerkt, es gab einfach Grenzen.
00:27:50: Und über diese Grenzen konnte auch ich nicht rübergehen.
00:27:53: Also nicht, dass ich nicht rübergehen wollte, sondern ich habe wirklich versucht, mehr drauf zu machen.
00:27:57: Aber das einfach gemerkt, mein Ex-Mann, wie auch mein Sohn, die hatten da einfach ihre Grenze.
00:28:05: Ja, und da konnte man dann auch nichts machen.
00:28:08: Ja, du hattest so schön im Vorgespräch gesagt, auch Patchwork-Situationen.
00:28:11: Man bleibt doch innerlich irgendwie allein verantwortlich oder auch allein erziehen für das eigene Kind.
00:28:17: So sehr man sich da vielleicht auch was anderes wünscht.
00:28:19: Patchwork ist ja ein ganz ganz großes Thema bei allein erziehen.
00:28:22: Du hast es jetzt zweimal schon hinter dich gebracht.
00:28:26: Magst du da mal ein paar Einblicke geben, wie... Gut, der leibliche Vater war jetzt zu dem Zeitpunkt nicht mehr da, wo die Suchthematik jetzt auftauchte.
00:28:37: Inwieweit konntest du denn mit deinem Mann damals das auch besprechen?
00:28:41: Oder war da wirklich irgendwo eine Grenze vorgesagt, hat ihr bis dahin noch nicht weiter?
00:28:46: Genau, das war wirklich, das war sehr, sehr schwierig, weil ich konnte nicht so viel mit ihm darüber reden, weil ich gemerkt habe, dass natürlich seine, selbst mal seine Reifleine viel, viel kürzer war, wie jetzt meine.
00:29:00: Ich hatte unglaubliche Sorge und auch Angst, wenn ich meinen Sohn jetzt Ich sage jetzt mal knallhart auf die Straße gesetzt hätte, um und um, dass da vielleicht noch wirklich was Kriminelles passiert.
00:29:13: Also für mich war das einfach wirklich der Supergauch.
00:29:16: Ich will nicht, dass der an irgendwelche Sachen reinrutscht, Beschaffungskriminalität, um und um.
00:29:23: Das kann ja ganz schnell passieren.
00:29:26: Das heißt, für mich habe ich da ein bisschen wie in zwei Welten gelebt.
00:29:32: oder weniger von meinem Ex-Mann so ein bisschen versucht die heile Welt aufrecht zu erhalten und habe aber die immense Problematik mit meinem Sohn.
00:29:42: Also das hat mir sehr viel abverlangt in dieser Zeit.
00:29:45: Das ist alles
00:29:46: noch auf engstem
00:29:47: Raum.
00:29:47: Corona
00:29:49: nach außen wahrscheinlich auch gerade nicht so den.
00:29:51: oder
00:29:51: man kann ja nicht einfach
00:29:52: mal ins Café gehen.
00:29:52: mit einer Freundin sage ich mal.
00:29:54: Richtig.
00:29:55: Wie hast du dir da helfen können?
00:29:57: Oder hast du noch eine beste Freundin, mit der du dich aussprechen konntest am Telefon?
00:30:01: Oder wie bist du da durchgegangen?
00:30:02: Wo hast du dir... Wo hast du die Klarheit herbekommen?
00:30:05: Meistens entsteht das ja auch oft in einem Gespräch.
00:30:08: Also, es ist so, natürlich kann man mit best Freundinnen darüber reden, aber wenn jemand nicht in so einer Situation wirklich steckt oder so eine Situation schon mal erlebt hat, kann der sich auch nicht wirklich da sich dich weinen empfehlen.
00:30:23: Ja, also natürlich... ist einem besten Freund immer daran gelegen, dir zu unterstützen, da zu sein.
00:30:30: Aber dir jetzt wirklich sagen, was dir jetzt für Schritte geben soll oder gehen kannst, das muss man wirklich leider für sich selber finden.
00:30:39: Also ich habe versucht mir dann einfach Hilfe zu holen, also wurde ich auch selber Therapeutin drin.
00:30:45: Ich denke, dass meine therapeutische Ausbildung mir in dieser ganzen Zeit schon auch selbst sehr geholfen hat.
00:30:53: mit dieser Gesamtsituation umzugehen.
00:30:55: Also das hatte ich schon oft genervt, dass ich da einfach reflektierter war, wie jetzt nur eine klassische Mama.
00:31:01: Also ich konnte schon anders damit umgehen.
00:31:04: Aber ich habe halt mir dann auch versucht, Hilfe zu holen, wo ich aber generkt habe.
00:31:08: Das ist wahnsinnig schwierig.
00:31:11: Also nicht nur weil Corona war, sondern allgemein es war wirklich schwierig, Hilfe zu holen als Betroffener.
00:31:19: Also zu sagen, ich Ich brauche jetzt einfach mal wirklich jemanden, mit dem ich reden kann, den ich das alles erzählen kann und der mir einfach mal sagt, wo stehe ich eigentlich und was werden denn jetzt die nächsten Schritte?
00:31:31: Also das hat mich, wie sie sich sagen, sehr oft verzweifeln lassen, weil wir hatten ja auch teilweise wirklich richtig auseinandersetzungen.
00:31:42: Also es kam ja auch wirklich Konflikte auch, weil man darf ja eins nicht vergessen, so ein Kind mit so einer Drogen sucht.
00:31:50: Das beklaut dich auch schon mal.
00:31:52: Ja, also das geht an dein Geldfeudel.
00:31:55: Du weißt einfach, hey, ich weiß, ich hatte hundert und zwanzig Euro drin, wo ist jetzt der Hundert da?
00:32:00: Ja, also solche Sachen passieren.
00:32:03: Also das muss ein Klar sein.
00:32:05: Und natürlich sitzt du dann da und da war dann einfach, da war ich dann schon froh, dass ich nicht sofort als Mutter so ganz impulsiv reagiert habe, sondern wenn ich da so klingel, dann zieh dich mal mal zurück.
00:32:17: Schau dir das mal an und dann gehen ein Gesprächswein.
00:32:21: Und das habe ich dann immer wieder versucht, aber auch da habe ich nicht immer geschafft, ruhig zu bleiben.
00:32:27: Natürlich nicht, weil wenn du dann merkst, dass es geneugnet wird und du kommst da drauf und natürlich bist du dann auch immer an dem Punkt, wo du dann sagst, jetzt reicht es hier aber.
00:32:37: Ja, also so können wir jetzt nicht weitermachen.
00:32:41: Und das war sehr schwierig.
00:32:43: In der Zeit hätte ich mir wirklich gewünscht, einen Ansprechpartner zu haben, wo ich einfach mal ganz schnell hätte, mich melden können, um dann solche Situationen für mich, der mich dann einfach auffängt, nach so einer Situation.
00:33:01: Das heißt, wie seid ihr weiter vorgegangen?
00:33:03: Das heißt, dein Sohn konnte es nicht mehr leugnen, dir wurde es klar.
00:33:10: Wie ist der nächste Schritt?
00:33:11: Also, wie seid ihr da weitergekommen bzw.
00:33:14: wie ist dein Sohn weitergekommen?
00:33:15: Weil du hast gesagt, du kannst dagegen eine Wand reden.
00:33:19: Ja, er muss das selber wollen.
00:33:21: Wo ist auch bei ihm der Kroschen gefallen?
00:33:23: Ja, also das war dann tatsächlich schon so.
00:33:25: Das weiß ich noch, wie das war.
00:33:28: Das war relativ Anfang Januar.
00:33:31: Es war, glaube ich, er hat dann zwischenzeitlich bei Gastronomie ging.
00:33:35: Und dann ist er in den Einzelhandel gegangen, weil er gesagt hat, er muss irgendetwas tun.
00:33:39: Er kann mich nach Hause rumlützen.
00:33:42: Und er hat dann Anfang Januar war das irgendwie hoch.
00:33:45: Und ich wusste, er hat sein Gehalt gekriegt.
00:33:46: Und mir hat dann, glaube ich, am fünften oder sechsten Januar schon Geld aus meinem Geldbeutel gesehen.
00:33:52: Und ich bin dann wirklich, das weiß ich noch, das war eisig.
00:33:59: kalt.
00:34:01: Ich bin dann wirklich, ich habe mich angezogen und bin aus dem Haus, weil ich gesagt habe, ich muss jetzt hier raus.
00:34:05: Ich kann jetzt nicht mehr.
00:34:06: Und bin dann wirklich irgendwie nachts vor zehn oder elf Uhr.
00:34:10: München, wir haben da in Bogenhausen gelebt, bin ich da irgendwie zwei Stunden spazieren gegangen.
00:34:15: Mein Sohn hat es damals mitgekriegt und hat sich irgendwie Sorgen gemacht, was ich nicht sogar sah nachhin finden.
00:34:20: Also nach wusste ich nicht, warum, bin ich wiedergekommen.
00:34:25: Und ich bin dann erst mal ins Bett gegangen und am nächsten Morgen waren wir dann alleine.
00:34:31: Und dann habe ich gesagt, komm, lass uns mal bitte hinsetzen.
00:34:35: Jeder mit seinem Kaffee oder ich mit meinem See.
00:34:38: Und dann habe ich ihnen ganz klar gesagt, so, für mich ist jetzt hier Schluss.
00:34:42: Ich merke, es geht jetzt an meine Substanz.
00:34:45: Ich kann das für mich nicht zulassen.
00:34:48: Ich muss jetzt hier an mich denken.
00:34:51: und hat ihm gesagt, dass er innerhalb von zehn Tagen die Wohnung verlassen muss und dass er auch komplett auf sich alleine gestellt ist.
00:34:59: Und ich glaube, dass er in dem Moment wirklich gesehen und gemerkt hat, scheiße, die meint das jetzt wirklich gerne.
00:35:09: Also das ist jetzt kein, wenn du das nicht machst oder so, sondern ich habe einfach gesagt, so ist jetzt die Situation.
00:35:17: Und so fühlen wir dann auseinandergegangen, auch heute ganz im Ruhigen, ganz im Stillen und einen ganzen Tag verbracht.
00:35:26: Und am nächsten Morgen ist er dann nochmal auf mich zugekommen und hat gesagt, können wir bitte nochmal reden.
00:35:30: Er hat gesagt, okay, er geht jetzt auf Therapie.
00:35:36: Dann habe ich gesagt, okay, gut.
00:35:40: Dann habe ich ihn auch gefragt, warum.
00:35:42: Er hat gesagt, dass ich eben so der Mensch bin in seinem Leben, den er unter keinen Umständen verlieren möchte.
00:35:53: Und das sagt daran, er weiß auch, dass er so nicht weitermachen kann.
00:35:59: Und dann war meine Aussage für mich super.
00:36:02: Aber ich werde ihm ganz klar gesagt, ich werde nicht tun.
00:36:06: Ich werde dich nirgendwo hinfahren, ich werde keine Termine ausmachen, das musst du jetzt komplett ganz alleine machen.
00:36:14: Ja, und das hat er dann gemacht.
00:36:16: Also erst ist dann komplett alles angegangen.
00:36:18: Er hat sich Hilfe geholt.
00:36:20: Er ist durch diese ganzen Prozesse gegangen.
00:36:22: Das sind ja wirklich Prozesse.
00:36:23: Du musst dir dann beguthaftet, sowohl von einem Arzt wie von einem Psychologen.
00:36:28: Dann wird ein Antrag gestellt.
00:36:32: Und aufgrund dann wirst du praktischerweise von der Rentenversicherung werden dir Kliniken vorgeschlagen.
00:36:37: Da kannst du es nicht aussuchen, aber du kannst sagen, in welchem Gebiet du gerne hinwollen würdest.
00:36:44: Und ich würde sagen, dieser ganze Prozess hat dann ungefähr zweieinhalb Monate gedauert.
00:36:49: Er hat aber dann, ab dem Zeitpunkt, wo er sich entschlossen hat, auf Therapie zu gehen, auch wirklich nichts mehr genommen.
00:36:59: Oh, das war aber ein sehr eindrückliches
00:37:02: Umzwitschen.
00:37:04: Ja, sehr.
00:37:05: Und er ist dann, ja, und dann kam eben dieser Brief, dass er da eben auf Therapie gehen kann.
00:37:12: Das war da irgendwo... Friedrichsdorf, also in der Nähe von Frankfurt, in so einer Klinik.
00:37:18: Genau.
00:37:22: Und dieser Morden, als ich ihn damals zum Zug gebracht habe am Hauptbahnhof, war hart.
00:37:35: Was ist da durch den Kopf gegangen?
00:37:38: Naja, ihr seid selber Eltern, also Mütter.
00:37:42: Es ist nicht die Vorstellung einer Mutter, dass sie eines Tages seinen Kind zu einem Zug bringt, dass es auf Therapie geht wegen einer Suchkrankheit.
00:37:52: Also das war schon wirklich sehr, sehr hart.
00:37:56: Und wie lange war dann die Therapie?
00:37:58: Sechs Monate.
00:38:00: Also er war da
00:38:00: komplett weg.
00:38:01: Ja,
00:38:02: da war er komplett weg.
00:38:03: Also er war sechs Monate komplett weg.
00:38:06: Ich habe ihn zweimal dort besucht.
00:38:08: Es gab auch... Ein oder zwei Sitzungen mit dem Therapeuten zusammen.
00:38:14: Die waren auch gut.
00:38:17: Was ich aber noch kurz sagen wollte war, also die zwei Abende, bevor er auf Therapie gefahren ist, gab eine ganz große Aussprache.
00:38:28: Die war hart.
00:38:29: Für mich war die sehr hart, weil ich musste da wirklich viel aushalten.
00:38:33: Also ich nenne es die Nacht der Langsamester, weil die war wirklich gemaden muss.
00:38:38: Alles immer sehr liebevoll und sehr respektvoll.
00:38:40: Also immer gesagt, Mama, du bist super, du bist das nicht das.
00:38:43: Aber die und die Dinge sind passiert und es war nicht okay oder sonst was.
00:38:47: Also das ging wirklich bis um vielen da früh.
00:38:51: Ich wusste, Karin, das musst du jetzt aushalten.
00:38:54: Du musst ihn jetzt gut entlassen.
00:38:57: Also ich bin nicht in die Abwehrhaltung gegangen.
00:38:59: Ich bin nicht in die Rechtfertigungshaltung gegangen, sondern ich habe ihn einfach nur reden lassen.
00:39:07: Also wirklich, wie man bestimmt sagt in Bayern, ich habe ihn alles auf dem Tisch auskotzen lassen, ja.
00:39:14: Aber es ist ja auch spannend, also gab es da besondere Erkenntnisse?
00:39:20: Ja, natürlich gab es da Erkenntnisse.
00:39:23: Du merkst eigentlich in so einer Aussprache, dass du ja selber, obwohl ich jetzt eine therapeutische Ausbildung habe, und natürlich auch während dieser Ausbildung auch der Physikobision machen musst.
00:39:35: Und ich habe auch selber schon eine Therapie gemacht, all das.
00:39:38: Aber du merkst einfach, dass du trotz allem auch ein Traumataß an dich übergegeben worden sind und zum unbewusst Traumataß weitergegeben
00:39:48: hast.
00:39:50: Also Thema innere Kindheit.
00:39:51: Richtig,
00:39:52: genau.
00:39:53: Und das erkennst du dann einfach in so einem Moment.
00:39:57: Du wützt dann einfach da und sagt, Mist, jetzt habe ich es wirklich gedacht.
00:40:03: Ich habe
00:40:03: das hinbekommen, ja.
00:40:05: Und muss feststellen, nein, wohl nicht.
00:40:09: Ja, es ist trotzdem was übertragen worden.
00:40:12: Und so war eben, wie gesagt, diese Nacht.
00:40:15: Ich bin dann auch wirklich heulend ins Bett, aber mir war einfach klar, ist jetzt wichtig, er muss jetzt, ich kann ihn nur so entlassen, anders geht es nicht.
00:40:26: Und wie gesagt, ich habe ihn dann damals zugebracht und er ist dann auch gefahren und und es war dann auch ein guter Abschied, also für uns.
00:40:36: Ja, und da war er dann sechs Monate.
00:40:39: Und wie kam er dann zurück?
00:40:40: Also da warst du doch bestimmt auch super gespannt drauf, was dann kommt.
00:40:43: Da war doch die Freude bestimmt erst mal riesengroß, dass er wieder zurückkommt.
00:40:47: Ja, also es war so, dass du natürlich in so einer Therapie wirst du ja auch darauf vorbereitet, was kommt dann.
00:40:53: Ja, also es wird natürlich auch stark empfohlen, jetzt nicht unbedingt in das gewohnte Umfeld wieder zurückzugehen, weil das sind ja nur Triggerpunkte.
00:41:01: Das heißt, er hat sich dann natürlich zwei Monate vorher ganz stark Gedanken gemacht, wo geht er hin?
00:41:07: Und er hat dann gesagt, also er kann unter keinen Umständen mehr nach München zurückgehen.
00:41:12: Wird er nicht, also auch schon mal gar nicht zu uns, also unter gar keinen Umständen.
00:41:18: Und er hat sich dann dazu entschieden, in unsere Heimatstadt zurückzugehen.
00:41:22: Also das sind eigentlich aus Landshut.
00:41:24: Und er gesagt, also er geht nach Landshut.
00:41:26: Und ich sagte, okay, gut soll ich, wenn du das machen willst, dann helfe ich dir da.
00:41:31: Ich habe dann hier in der WG ein Zimmer gesucht und habe das dann schon mal eingerichtet und und und.
00:41:39: Und ich hab ihn dann von der Klinik abgeholt, also, wenn er dann entlassen wurde, ich bin den Tag vorher hochgefahren.
00:41:48: Und dann sind wir am Abend zum Essen noch gegangen.
00:41:51: Und bei während des Essen haben wir dann eben beide, haben wir immer gesagt, okay, gut, wir schaffen das jetzt nur die Zukunft.
00:42:01: Wenn wir wirklich alles was war, so schlimm wie es war, so verletzend wie es war, alles wirklich jetzt hier lassen und nicht mitnehmen.
00:42:13: Und das haben wir uns dann also wirklich, ich sage jetzt mal wirklich in die Hände geschworen und gesagt, wir lassen alles hier, wir nehmen nichts davon mit, wir starten jetzt in eine komplett neue Zukunft.
00:42:24: Von mir als Mutter wieder kompletter Vertrauensvorschub, ja, nicht ins Grübeln kommen, nicht irgendwelche Verurteilungen, sondern wie ein neuer Mensch.
00:42:37: Und ja, ich habe ihn dann hierher gebracht, nach Landshut.
00:42:41: Er ist dann da eingezogen und ich bin dann nach Hause gefahren und mir war klar, das erste Jahr ist der schwierigste Jahr.
00:42:48: Er war zwar noch therapeutisch begleitet worden, aber trotzdem war klar, dieses Jahr ist sehr, sehr schwierig, weil das ist das Jahr, wo die meisten zurückfällig werden.
00:42:59: Aber wir haben das wirklich geschafft und er sagt auch immer wieder für ihn war mit das Allerwichtigste, dass ich ihn verziehen habe.
00:43:09: Weil das ist oft für Leute mit einer Suchterkrankung ganz, ganz schlimm.
00:43:15: Die wissen, was sie anstellen.
00:43:17: Sie wissen, was sie an Verletzungen ausüben.
00:43:20: Sie wissen, was sie alles getan haben.
00:43:22: Und wenn die dann das Gefühl haben, Wie soll ich das jemals wieder gut machen?
00:43:27: Das kann man nicht mehr gut machen, was ich gemacht habe.
00:43:30: Ich meine, es gibt ja noch viel extremere Fälle, Kinder, die den Fernseher und den Schmuck ihrer Eltern verkaufen und solche Sachen.
00:43:38: Also es gibt ja alles in dieser Geschichte.
00:43:40: Aber wenn du nicht, ich glaube, dieses, den Kind wirklich sagen oder den Suchkranken, es ist alles gut.
00:43:48: Du kannst, du kannst das nicht mehr gut machen, aber wir gehen jetzt.
00:43:53: Wir lassen jetzt, wir machen hier einen Schnitt und wir gehen jetzt einfach weiter und zwar gut weiter.
00:43:59: Ja, das entspricht ja auch so diesen, du kannst jeden Tag eine neue Entscheidung treffen, wer du sein willst.
00:44:06: Also das auch wirklich zuzulassen.
00:44:08: Richtig.
00:44:08: Dass er ja selber das auch machen kann und nicht nur sagen, ja, man ist dafür ein toller Satz, aber irgendwie hält man dann doch wieder vor.
00:44:15: Ja, ist klar, aber damals war ja das und das.
00:44:18: Genau.
00:44:18: Solche
00:44:19: Sachen darf der Rückspiegel, den Rückspiegel einfach abmontieren.
00:44:22: Genau.
00:44:22: Und wir haben auch, ich habe auch Glück, also es war nicht leicht, das gebe ich ehrlich.
00:44:27: gut, weil du natürlich, ich sage es jetzt mal, keine Ahnung.
00:44:31: Er ist ein bisschen farig am Telefon, ja, dann kommt bei dir sofort der Trigger im Kopf, oh Gott.
00:44:39: Aber ich hab mir dann einfach angesehen, nicht mit dem Vorwurf reinzugehen, sondern so, geht's dir gut, ist alles in Ordnung bei dir.
00:44:46: Und dann hat er mir gesagt, ja, ich war grad irgendwie zwei Stunden zu kochen, ja gut, dann ist man farig.
00:44:52: Also nicht gleich in dieses, oh Gott, jetzt hast du wieder was genommen.
00:44:55: Und jetzt, komm sag's mir halt so, überhaupt nicht.
00:44:58: Ich hab immer gefragt, wie geht es dir?
00:45:00: Ist irgendwas, sitzt du mit mir über etwas reden.
00:45:04: Aber
00:45:04: da war ja auch ein starker Wille.
00:45:06: Also wenn man so überlegt, okay, er hat dann für sich entschieden, ab hier will er das nicht mehr und dann hat er es auch nie wieder konsumiert.
00:45:13: Das ist ja so, wo man auch mit Rauchern so schwächere Geschichten ja auch denkt, so ja, es ist doch eigentlich, eigentlich, in Anführungszeichen, nur eine Willenssache.
00:45:24: Ist man süchtig, wenn man selber entscheiden kann, ab hier nicht mehr.
00:45:28: Oder eben schon sagtest, auf jeden Fall, wenn man einmal da in der Sucht ist, man kommt nie wirklich raus.
00:45:34: Es bleibt einem Prozess.
00:45:36: Wo ist da der, gibt es da einen Unterschied, dass man oder ist das bei Rauchern genau das Gleiche, dass die eigentlich nach wie vor süchtig sind, auch wenn sie irgendwann entschieden haben, hier nicht mehr und ab da auch gar nicht mehr das Verlangen danach hatten?
00:45:47: Ja,
00:45:47: auf alle Fälle, weil ich kenne zum Beispiel viele Raucher, die haben lange geraucht und haben sie acht Jahre überhaupt nicht geraucht und dann rauchen sie einmal nicht mehr.
00:45:56: Das heißt, eigentlich erkennt man es dann in dem Moment, wo dann wirklich noch mal was konsumiert wird und dann nicht sofort wieder aufgehört werden kann, sondern dann sich das erst mal wieder fortsetzt.
00:46:05: Also das ist Suchtesucht, wenn das einmal so ausgeprägt war und ich kenne auch im Umfeld bei mir einen... trocknen Alkoholiker.
00:46:15: Manche meiden das ja dann wieder, wie sagt man so schön, wie der Toffel, das Weihwasser und wollen gar nicht mehr in die Berührung oder in die Nähe von Alkohol kommen.
00:46:21: Er hat tatsächlich Alkoholflaschen im Keller, aber er kann damit umgehen.
00:46:24: Das heißt aber, wenn er ein Tröpfchen Alkohol, da muss man ganz vorsichtig sein, auch bei Süßigkeiten ist er manchmal Alkohol drin.
00:46:29: Wenn er ein Tröpfchen Alkohol schmecken würde, ist die Gefahr wahrscheinlich bei fast hundert Prozent, würde ich mal fast behaupten, dass es das wieder auslöst.
00:46:40: Das ist Sucht.
00:46:41: Das ist Sucht, genau.
00:46:42: Das muss doch auch eine Verknüpfung im Gehirn sein.
00:46:44: Ja, sobald
00:46:45: es ist, ist es halt tief verspurt.
00:46:48: Genau,
00:46:48: genau.
00:46:50: Also ich glaube tatsächlich, um diese Schwelle, da kannst du nicht auflösen.
00:46:54: Nein.
00:46:54: Du musst doch tief greifen, dass Gehirn umprogrammieren können.
00:46:57: Nein, das ist das... Ich muss mich im Überlegen
00:46:59: nach einer einfachen Lösung merken.
00:47:01: Ich
00:47:01: kenne das von vielen, der Raucher mit der Einzige Rette, der denkt kommen, ich will nur mal wissen, wie das nochmal geschmeckt hat.
00:47:07: Kleines Revival, Bumsende,
00:47:09: ja.
00:47:09: Richtig, genau.
00:47:10: Also jetzt muss man ja einsagen, dass natürlich... für Alkoholika das Leben der immenschere ist, weil Alkohol ja in unserer Gesellschaft überall greift.
00:47:21: Das habe ich eben
00:47:22: auch gedacht.
00:47:22: Du gehst in den Supermarkt, du kannst ja überall Alkohol kaufen.
00:47:27: Und auch die Menschen, die du neu kennenlernst, die ja das nicht wissen und dann sagen, hey, trinken wir ein Bierchen oder so oder dir was unter die Nase halten.
00:47:35: Das war bei meinen Sohn auch so, der hat ja dann wirklich auch ein Jahr lang auch keinen Schluck Alkohol getrunken, weil er Ich glaube, er hatte so ein Geld, dass der Alkohol ihn triggert.
00:47:45: Ja.
00:47:46: Ja, also, dass der Alkohol ihn triggert, dann eben diese, diese, diese... Diese
00:47:50: Hemmschwelle.
00:47:51: Genau, dass sie das rundbringt.
00:47:53: Genau.
00:47:53: Also, er hat wirklich... Ja, auch
00:47:55: wenn es zusammen mal gemacht wurde, ne?
00:47:57: Also, wenn früher getrunken wurde und dann guck halt gehen.
00:48:00: Also, wenn das in Zusammenhang stand, auch, ne?
00:48:02: Richtig.
00:48:02: Und er hat dann wirklich ein Jahr lang konsequent kein Alkohol getrunken.
00:48:07: Und es war dann so, also, ich fand das toll.
00:48:10: Aber er hat dann einfach schon auch gemerkt, dass das gerade für Sozialkontakte nicht so leicht war.
00:48:16: Also sie haben es zwar schon akzeptiert, also er hat dann immer ganz offen seine Geschichte erzählt und auch gesagt, ja, also ich trink kein Alkohol, der hat halt seine Cola und das ist ich getrunken und es war auch akzeptiert.
00:48:28: Aber er sagt, du hast immer gemerkt, ja, du bist halt an der Erste, der geht, weil es dann einfach kein Spaß mehr macht, den anderen zu sehen, wie sie immer betrunken werden.
00:48:38: Und er sagt, du merkst auch, dass du gar nicht dann so oft vielleicht irgendwo mit eingeladen wirst.
00:48:43: Ja.
00:48:44: Und ich habe dann zu Ihnen gesagt, er muss da den Weg für sich selbst finden.
00:48:50: Den hat er mittlerweile für sich gefunden.
00:48:52: Also er kann Alkohol konsumieren jetzt nicht im Maßen, aber er kann auch mal eine Beinschule trinken oder so.
00:48:59: Und es triggert ihn überhaupt nicht.
00:49:03: Also gar nicht.
00:49:03: Also er kann, also aber er hat, glaube ich, dieses Jahr gebraucht.
00:49:07: für sich.
00:49:07: Ja, also zu sagen, okay, ich versuche jetzt wirklich alles, alles wegzulassen, was irgendwie mit dieser Droge zu tun hatte, ja, irgendeinen Zusammenhang.
00:49:19: Ja, was macht er denn jetzt beruflich?
00:49:21: Weil das ist ja so auch ein sehr ausschlaggebender Faktor gewesen.
00:49:25: Ja, natürlich war das dann natürlich ein großes Thema.
00:49:28: Gebt mal wieder zurück in die Gastronomie, weil er das eigentlich sehr, sehr gerne mag.
00:49:32: Also das ist schon ein Job, den er gerne mag.
00:49:35: Er hat dann ein Jahr lang gar nichts gemacht und dann hat er gesagt, er versucht.
00:49:40: Und er ist dann auch wieder zurückgegangen.
00:49:43: Das hat auch ganz gut geklappt.
00:49:45: Also das hat wirklich sehr, sehr gut funktioniert.
00:49:47: Also es hat ihn auch wieder richtig Spaß gemacht.
00:49:51: Er hatte auch überhaupt nicht Bedürfnis, dass er jetzt da irgendwie was konsumieren muss oder so.
00:49:56: Also das war ganz gut.
00:49:58: Aber es war so, wenn sie in die Klinik kommen, bekommen sie so eine App.
00:50:04: Und in dieser App wird praktisch jeder Tag gezählt, wo du trötenfrei bist.
00:50:08: Ja, also und nach einem Jahr, also genau einem Jahr, was sind wir dann zum Essen gegangen, wir zwei, ich habe ihn dann schön eingeladen, zum Italiener, um das eben zu feiern, dass er sich eben einen Jahr lang nichts konsumiert hat.
00:50:25: Und dann haben wir natürlich über dieses Thema nochmal geredet und auch, wie es hier gegangen ist, wie es ihm gegangen ist und dass ich ihm auch gesagt habe, ich war schon oft wirklich an meiner Grenze und ich hätte mir einfach Hilfe gewünscht und ich habe rumtelefoniert und habe einfach keine Hilfe bekommen.
00:50:46: und dann sagt er, Mama, du hattest doch mal eine Idee, da so eine digitale Plattform zu machen.
00:50:55: Und dann sagte ich, ja, sage ich aber, das ist dann irgendwie nichts geworden, sage ich, war sehr schwierig, sage ich, Investoren zu finden, dann kam Corona, sage ich dann, die Sache mit dir, sage ich, ich hatte da wirklich überhaupt keinen Kopf und keinen Ernst dafür.
00:51:10: Und dann sagte er eben, bei dem Essen, dann mach's doch jetzt.
00:51:14: Dann sage ich, wie meinst du das?
00:51:16: Sagt er nach, sagt er.
00:51:17: Ich bin überzeugt davon, dass es viele Leute da draußen gibt.
00:51:21: die so etwas in Anspruch nehmen würden, einfach eine schnelle, psychologische Versorgung.
00:51:27: Und dann, jetzt weiß ich da und dann sage ich, naja, ich in meinem Alter aus dem Start-up gründen.
00:51:33: Und er so, nein, komm, mach's.
00:51:37: Dann sage ich, okay, sag ich, ich mach mir mal Gedanken.
00:51:40: Na ja, dann bin ich mal nach Hause gefahren und hab mir so Gedanken gemacht.
00:51:45: Ich weiß nicht, dass der eigentlich schon was Gutes, da könnte man wirklich viele Leute abholen und helfen.
00:51:52: Und zwei Tage später habe ich ihn dann angerufen und gesagt, ich mach das.
00:51:57: Ich bin eher so echt, so ich sage, ich mach das.
00:52:00: Ich gehe jetzt dann nochmal komplett dran an dieses Projekt, ich mach das jetzt.
00:52:04: Und dann sage ich auch, ich weiß das, dann sage ich immer noch keinen Namen.
00:52:09: Ich brauche irgendeinen Namen, sage ich irgendwas, was catcht.
00:52:12: Und dann sagt er auf einmal, Nenn's doch Soul Helper.
00:52:17: Ja, wie das Vorderen der Stabtige.
00:52:21: Aber es gab ja schon Gedanken vorher.
00:52:22: Vielleicht magst du noch mal ganz kurz anreisen, auf was hat dein Sohn da angespielt?
00:52:27: Wann ist eigentlich die Idee entstanden und aus welcher Intention?
00:52:30: Genau, eigentlich damals, als ich Hilfe gebraucht habe in dieser schwierigen Phase.
00:52:35: Da war das eigentlich so, dass ich gesagt habe, Mensch, es muss doch etwas geben, wo ich nicht... mit einem Telefon, dreizig Therapeuten durchklingeln, Anrufe der Antwort, wenn wir dran sind oder gar keiner rangeht, sondern es muss noch die Möglichkeit geben, sich das zu zentralisieren und wir online anzubieten, dass ich schnell Hilfe bekommen.
00:52:56: Und das war, ja, wann war das, einundfanzig, sowas rum, ja?
00:53:02: Und dann habe ich da eben schon mal so eine Präsentation aufgesetzt, ich schau mal.
00:53:08: gibt es jemanden dafür zu gewinnen, der dieses Projekt eben zu finanziert.
00:53:13: War, hatte ich auch, also wäre auch so gewesen, das Problem war, das war eine Dreierkonstellation und einer konnte sich überhaupt nicht vorstellen, die sind dann abgesprungen.
00:53:24: und dann, wie gesagt, wurde die ganze Situation immer schlimmer mit meinem Sohn, dann hatte ich auch nicht so wirklich den Kopf dafür.
00:53:33: Aber ich glaube, dann als eher... ist ja jetzt mal dann wirklich auch bei die Beinen gestanden ist, das Überwunden hat, wir miteinander das Überwunden haben, das war dann der richtige Zeitpunkt.
00:53:47: Ja, ein Riesenschritt von so einer Problematik in das World Wide Web sozusagen oder zumindest in den digitalen Ether.
00:53:58: Dazwischen würde mich noch interessieren, Also das, was wir jetzt gehört haben, war ja du und dein Sohn und noch dein Mann damals
00:54:10: im engeren Kreis.
00:54:15: Oder wem hast du es denn dann im Umfeld auch erzählt und warum und wie war die Reaktion?
00:54:23: Ja, also hier war es auch so.
00:54:25: kurz bevor er die Therapie angetreten ist, haben wir geredet.
00:54:30: Wie gehen wir jetzt damit um?
00:54:32: Also erzählen wir jetzt, du bist auch sein Sohn, oder irgendwas.
00:54:38: Wir haben dann gesagt, nein, wir gehen ganz offen damit um.
00:54:41: Weil mir war einfach klar, dieses Verstecken ist nicht gut.
00:54:48: Und dann Teppichkern kann nicht gut sein.
00:54:51: Du musst dazustehen, weil nur wenn du dazustehst, gibst du dem anderen die Kraft, dass du ihn mit allem, hat mit allen seinen Zählern.
00:55:00: alles, was er getan hat, wirklich anders.
00:55:03: Und ich bin ganz offen damit raus.
00:55:06: Ich habe das jedem gesagt.
00:55:08: Mein Sohn hat eine Suchtkrankheit.
00:55:10: Er ist Kokainwürchtig.
00:55:12: Ich denke mal so ein Freundes und Bekannte Geist hat man sich bei vielen schon so gedacht oder auch schon gewusst.
00:55:18: Und ja, er geht jetzt auch Therapie.
00:55:22: Das war die
00:55:23: Reaktion, die du bekommen hast.
00:55:25: Also es ist ein Thema, so wie ich damals wusste, ich bin alleinerziehend und alle haben mir noch zur Geburt des Kindes gratuliert und dann habe ich wirklich die Klappe gehalten.
00:55:34: Ich habe gedacht, ich kann Ihnen jetzt nicht sagen, dass er jetzt gerade Schluss gemacht hat.
00:55:40: Und ich kann mir vorstellen, du redest jetzt so locker drüber, aber das ist ein Brett.
00:55:47: Ja, es ist ein Brett.
00:55:48: Du merkst auch, dass es sicherlich den einen oder anderen gibt, der überfordert ist damit.
00:55:53: Ja.
00:55:54: dass die gar nicht erst mal wissen, was sie da sagen wollen.
00:55:57: Das kam dann zwar schon, Mensch, finden wir super.
00:56:01: Wir wünschen ihm alles Gute, dass er das wirklich hinbekommt.
00:56:04: Das kam schon auch.
00:56:06: Aber es kann sich ja keiner wirklich in diese Situation hineinfinden.
00:56:11: Es ist ja nicht möglich.
00:56:13: Also, man hat schon immer wieder mal nachgefragt, wie geht's ihm denn?
00:56:17: Läuft, wie macht er sich?
00:56:18: Ja, dann hab ich das eben so erzählt, dass ich da
00:56:21: oben war,
00:56:22: dass er wirklich einen guten Eindruck macht.
00:56:24: Aber wirklich helfen kann einen da niemand.
00:56:30: Hast du denn Kontakt wie bekommen mit anderen Eltern, Müttern, die auch Sucht, kranke Kinder
00:56:36: haben?
00:56:36: Nein, das habe ich nicht.
00:56:39: Es gab zwar eine Gruppe für Angehörige.
00:56:44: Da bin ich auch zweimal oder dreimal hingegangen.
00:56:48: Da habe ich aber festgestellt, dass das schon wirklich ... noch mal viel, viel jerdere Fälle waren.
00:56:56: Also wirklich, richtig, richtig harte Fälle.
00:56:58: Also wirklich Kind auf dem Strich, Crystal Med.
00:57:02: Also wirklich ganz, ganz hart.
00:57:04: Also war mir dann ehrlich gesagt auch ein bisschen zu viel.
00:57:09: Ich hatte zu dem Zeitpunkt selber auch einen Therapeuten.
00:57:13: Und wie gesagt, die Therapeuten von meinem Sohn in der Klinik da hatten wir dann eben auch zweimal Gemeinsam in Gesprächen, wo wir einfach auch Themen haben, noch mal besprechen können.
00:57:28: Wie, jetzt bist du ja Paartherapeutin.
00:57:31: Wie hat sich das denn bei deinem Sohn auf ja das Thema Beziehungen ausgewirkt?
00:57:36: Also wir haben ja schon gehört, also im Freundeskreis, das ist halt dann eine Zeit, an die es schwierig war, was Alkohol angeht, dass er da jetzt einen Weg gefunden hat.
00:57:43: und Wie ist das, wenn es so Richtung Partnerschaften und solche Geschichten geht?
00:57:49: Also, da geht er wahrscheinlich ja auch dann ganz offen rein, weil ihr ja insgesamt mit dem Thema ganz offen umgegangen seid.
00:57:55: Ja,
00:57:56: also das muss ich sagen, das ist eigentlich eine wirklich tolle Entwicklung.
00:58:01: Also er hat eine ganz, ganz entzückende... Wunderbare junge Frau kennengelernt, die interessanterweise Kraknischwester auf Besucht ist.
00:58:15: Er hat das auch beim ersten Date oder vielleicht mal zweiten, auch alles sofort auf den Tisch gepackt.
00:58:22: Also das war da gesagt der Helder, das muss er erzählt er sofort.
00:58:28: Natürlich sieht aus ihrem Job heraus, geht damit natürlich ganz anders um.
00:58:33: Ja, also sie kannte da einfach einen anderen Zugang dazu, das merkst du.
00:58:39: Es ist aber auch kein Thema mehr zwischen den beiden, wie sie sucht.
00:58:42: Also das muss man auch sagen.
00:58:45: Ja, und was soll ich sagen?
00:58:47: Wir haben eine ganz wunderbare, tolle Beziehung und Hi-Fat mir jetzt am vierten Abend.
00:58:55: Ja guck mal, Happy End, also Happy Beginning hoffentlich.
00:58:59: Am Ende hat er so nur kennengelernt, weil er das ganze Thema durch
00:59:03: hat.
00:59:05: Das
00:59:05: wünscht uns auch als Mütter.
00:59:08: Ja, wahrscheinlich ist es so.
00:59:09: Also er ist da wirklich ganz happy und die haben auch eine wirklich ganz, ganz tolle Deziehung zueinander, wie wir miteinander umgehen.
00:59:19: Ja, es ist auch wirklich schön, ihnen zuzusehen.
00:59:22: Ich freue mich sehr, dass er da jemanden so tollen kennengelernt hat, der ihm den Rücken stärkt und der für ihn da ist.
00:59:29: Aber nur weil er doch auch so toll ist.
00:59:30: Ja, er
00:59:31: hat sich... Da hätte auch nicht so jemand,
00:59:32: wenn er nicht selbst auch so toll wäre.
00:59:33: Ja, also das muss ich schon sagen.
00:59:35: Also er hat wirklich schon... Ich sage es mal so, er hat keine Trans... Ich würde nicht sagen, dass er wirklich eine Transformation doch gemacht hat.
00:59:43: Es ist jetzt einfach endlich der Mensch rausgekommen, der er eigentlich ist.
00:59:47: Und er sagt auch oft... dass er sich oft zu ärgert, dass er diese Jahre irgendwo auch vergoldet hat, mit dem Willen irgendjemand zu sein.
00:59:57: Aber das darf er nicht denken, weil das macht keinen Sinn.
00:59:59: Weil, wenn es anders gewesen wäre, wäre er nie in den Ort gezogen, dann hätte er nie seine jetzige zukünftige Frau kennengelernt, etc.
01:00:06: Also wenn er das bereut, bereut er eigentlich auch seine jetzige Beziehung.
01:00:10: Und damit ist das Problem doch eigentlich gelöst, oder?
01:00:12: Ja, richtig.
01:00:13: Nein, nein, also fast schon, also er sagt auch oft.
01:00:16: Er wäre heute nicht der, derer ist, wenn er nicht diese ganze Phase und diese ganze Zeit und Sucht und alle möglichen.
01:00:24: Also, man darf nicht vergessen, er ist ja der Betroffene und der ist da sicherlich auch Dinge durchgegangen, von denen auch ich.
01:00:32: noch nichts weiß oder nie was erfahren werde.
01:00:36: Also du hast es ja damit auch mit Menschen zu tun, wo ich sage, die sind nicht ohne, du bist ja nur angucken, wie du an Geld rankommst, um deine Sucht eben zu befriedigen.
01:00:49: Also der ist da glaube ich schon auch selbst doch extrem Situationen durchgegangen.
01:00:57: Ja, sehr spannend und ich gucke gerade auf die Urbe kommen dem Ende entgegen.
01:01:02: Jetzt hast du dein wunderbares Projekt Soul
01:01:03: Helper angesprochen.
01:01:06: Was genau kann ich mir jetzt als Nichtwissende darunter vorstellen und für wen ist es geeignet?
01:01:13: Also Soul Helper ist eine Plattform, wo du die Möglichkeit hast, wenn du in einer Lebenskrise steckst oder sagst, mir geht es nicht gut, also mental geht es mir nicht gut.
01:01:27: Innerhalb von einem Tag, noch oft am selben Tag, mit einem Therapeuten ein fünfzigminütiges Gespräch zu führen.
01:01:38: Wir, also Video gestürzt.
01:01:41: Ja, die Möglichkeit hast du.
01:01:43: Wir haben die unterschiedlichste Therapeuten mit den unterschiedlichsten Spezifikationen.
01:01:48: Wir versuchen wirklich viel abzudecken, ob das jetzt Angststörungen, Erstörung, Partnerschaft.
01:01:55: Depression, Burnout, also wir versuchen da wirklich eine breite Breite anzubieten, um eben den Leuten die Möglichkeit zu geben, ich traue jetzt Hilfe und nicht erst in, teilweise in Städten, in Deutschland, fünf Monate, sechs Monate in Berlin war, dass du ein Jahr.
01:02:14: Und es ist natürlich wirklich fahrlässig, dass wir in diese Situation überhaupt gekommen sind, weil wenn du jemanden, wie früher du jemanden abholst, Umso weniger kann sich etwas chronifizieren bei diesen Menschen.
01:02:28: Und deswegen haben wir, glaube ich, auch so viele Fälle von Leuten, die wirklich in einem schweren Burnout drinnen sind, mit der Depression haben, weil die einfach nicht frühzeitig abgeholt worden sind.
01:02:38: Ich möchte mit Soul Helper mein Ziel, das Stigma der mentalen Gesundheit einfach mehr abbauen.
01:02:48: Es
01:02:49: ist ja etwas, was ihr ja auch irgendwo macht, dass man redet darüber.
01:02:53: Es ist okay, darüber zu reden.
01:02:56: Es ist nichts Schlimmes.
01:02:57: Ich möchte auch sagen, auch mal präventiv finde ich es gut.
01:03:01: Wir sind es gewohnt, alle zur Vorsorgeuntersuchungen zu gehen, ob Krebs, Zahn, sonst was.
01:03:08: Auch die mentalen Gesundheiten muss immer wieder... ist ja jetzt einmal behandelt werden irgendwo, weil wir leben in einer so stressigen Zeit, wir doch leben so viel.
01:03:20: Ob das jetzt im inneren Kreis ist oder im äußeren Kreis ist, das kann unsere Emotionalität oft alles gar nicht mehr verarbeiten.
01:03:30: Ja,
01:03:30: bei dem, was überall los ist, das ist schon wilde Zeit.
01:03:35: Genau.
01:03:37: Und eben wir, ich habe ein wunderbares tolles Team.
01:03:43: Wir haben etwas in der Zeit letzten Jahr online.
01:03:46: Wir haben wirklich tollen Feedbacks bis jetzt immer bekommen und wir versuchen einfach den Leuten zu sagen, brauchst du jetzt Hilfe, komm zu uns, du bekommst die Hilfe gleich.
01:03:57: Das ist sehr schön.
01:03:58: Wir verlinken natürlich... ist die Soul Helper in den Show Notes, ist ganz klar, damit ihr dann auch direkt wisst, wo ihr lang laufen könnt.
01:04:08: Super.
01:04:08: Ja, liebe Caroline, zum Abschluss.
01:04:10: Das ist natürlich auch eine Reise für dich als Mama.
01:04:13: Ja, du hast am Anfang auch gesagt, ah, wieso passiert mir das?
01:04:17: Habe ich versagt.
01:04:18: Ja, da ist auch eine gewisse Erwartungshaltung, die wir als Mütter haben.
01:04:21: Was würdest du so abschließend Müttern raten, die vielleicht die gleichen Gedanken haben wie du damals?
01:04:27: und Ja, wie sie damit umgehen können.
01:04:34: Also, man sollte sich auf alle Fälle davon verabschieden, dass man alles richtig macht.
01:04:40: Das geht nicht, weil jedes Kind bringt seine eigenen Geschichte mit, wenn es auf diese Welt kommt.
01:04:46: Wir wissen nicht genau, was es für eine Geschichte hat.
01:04:50: Das siehst du ja auf den Familien, wenn die zwei Kinder sind und beide sind komplett gleich erzogen worden und sie sind total unterschiedlich.
01:04:58: Ja.
01:04:59: Dass Kinder weiße Blätter sind, das hat man ein bisschen die Fünfziger oder Sechziger noch geglaubt.
01:05:02: Ich glaube sogar ein bisschen die Siebziger, wenn ich mir so ein paar Erziehungsratgeber von damals angucke.
01:05:06: Nein, nein.
01:05:06: Also, liebe Sina, du redest da auch mit deiner Tochter mit.
01:05:09: Wir wissen, dass die schon einen sehr eigenen Charakter
01:05:13: hatte.
01:05:14: Richtig, genau.
01:05:15: Aber ich glaube, dass wirklich Liebe ist, ja, das Mittel eigentlich.
01:05:23: Also wirklich immer für alles, oder?
01:05:26: Ja, für alles.
01:05:27: Für alles.
01:05:27: Für alle Probleme in dieser Welt.
01:05:29: Eigentlich nur mehr Liebe,
01:05:30: mehr Licht.
01:05:30: Genau.
01:05:31: Es ist wirklich die Liebe.
01:05:32: Es ist wirklich gucken, bleibt in Verbindung mit deinem Kind.
01:05:36: Auch wenn es noch so schmerzvoll ist.
01:05:38: Und auch wenn du wirklich da bist, um Holz, versuch, in Verbindung mit deinem Kind zu bleiben.
01:05:44: Weil wenn es dann ganz alleine ist, dann, also wenn dieses Bahn wirklich durchgesessen ist, das ist für das Kind wirklich traursam.
01:05:53: Und auch
01:05:54: wirklich
01:05:54: selber als Mutter.
01:05:56: Ja, und deswegen würde ich wirklich jeder Mutter raten, auch die Dinge nicht zu persönlich zu nehmen.
01:06:05: Das ist, glaube ich, auch ganz wichtig.
01:06:07: Also, ein Kind macht dann auch Dinge, gerade auf einer Sucht heraus.
01:06:11: Das hat sich ja selber gar nicht mehr so im Griff.
01:06:15: will dich gar nicht wirklich persönlich jetzt angreifen, aber es kann gerade nicht anders.
01:06:20: Also, da schon versuchen, so ein bisschen Abstand zu nehmen und zu sagen, das macht er jetzt nicht, weil er mir jetzt wirklich wehtun will, sondern er kann
01:06:28: jetzt gerade... Jetzt kann man das eigene Bedürfnis heraus.
01:06:30: Genau, genau.
01:06:32: Und dadurch, glaube ich, hält es auch eher die Bindung dann zu den Kindern, dass du sagst, okay, das war jetzt nicht schön, aber es ist okay, komm jetzt einfach mal wieder runter.
01:06:44: Aber trotzdem auch seine eigene Grenze sehen.
01:06:46: Also so wie ich ja dann auch gesagt habe, jetzt ist bei mir die Grenze überschritten.
01:06:51: Und jetzt kann ich einfach nicht mehr.
01:06:53: Das ist, glaube ich, auch ganz, ganz wichtig.
01:06:56: Das
01:06:57: finde ich auch sehr wichtig, ja.
01:06:58: Also, weil es bringt nichts, wenn dann zwei Menschen untergehen.
01:07:03: Ja, also das ist, so sollte ja nicht sein.
01:07:06: Oder
01:07:06: wenn man sich für sein Kind aufopfert, nein, man ist ein eigener Mensch und ich finde... Man darf auch das Kind als eigenständigen Menschen sehen und sich selbst auch mit den ganz eigenen Bedürfnissen.
01:07:15: Und diese Symbiose, wie sie noch in der frühesten Kindheit war, das ist bei einem Kind über zwanzig dann auch durch.
01:07:21: Aber ich glaube auch, dass genau dieses Band, was ihr
01:07:25: habt, was
01:07:26: entstanden ist zwischen euch, wo du auch einen großen Anteil natürlich dran hast, dass das wirklich für deinen Sohn auch ... Der große Antrieb war dann, als er gemerkt hat, bei dir ist jetzt Schluss und es kam ja erst dazu, die Grenze gezogen hast.
01:07:42: Genau.
01:07:43: Richtig.
01:07:43: Dass
01:07:43: das dann der Auslöser war, auch für das er in seinen Prozess kommt.
01:07:47: Ja, genau.
01:07:48: Und das ist, glaube ich, wichtig, wie du gerade richtig gesagt hast, selbst für Sorge.
01:07:54: Ist da wirklich, wirklich ein Großthema.
01:07:57: Also und in unserem Fall, es nicht verdecken, also... Kennt ihr sicherlich alle, wie viel, wo man bei Familien sich den Wort, da hat er ein Alkoholproblem oder sie hat ein Alkoholproblem, ja.
01:08:09: Und es wird aber irgendwie alles unter einen Mantel, unter einen Deckmantel gesteckt.
01:08:13: Und natürlich hat jeder das Recht, damit umzugehen, wie er damit umgehen will, um Gottes Willen.
01:08:18: Ja, also ich seh' mit mich die eine, die schreitet laut in die Welt hinaus.
01:08:22: Aber ich denke schon, dass es vieles erleichtert.
01:08:26: Ja, dass man einfach sagt, wir haben dieses Problem.
01:08:30: Punkt.
01:08:30: Das genaue Hinschauen ist auch ganz wichtig,
01:08:32: weil du konntest
01:08:34: es erkennen und wahrnehmen, man hätte das auch noch jahrelang irgendwie sich schönreden können.
01:08:38: So wie du gerade sagst, ja er trinkt halt ganz gerne ein über ein Durst
01:08:42: oder
01:08:43: ein Gläschen Rotwein am Tag ist doch gesund.
01:08:45: Das ist ja auch die schönsten Möglichkeiten, sich das schön zu reden.
01:08:49: Genau und ich glaube und sich auch wirklich, also ich bin, ich kann das aus eigener Bahrung fahren, sich Hilfe holen.
01:08:58: sich wirklich Hilfe.
01:08:59: Natürlich sind Freunde wichtig, also ein stabiles soziales Umfeld ist da ungemein wertvoll, aber die können einen in den Moment nicht wirklich professionell helfen.
01:09:09: Nein, es geht auch gar nicht um professionelle Hilfe, aber dass man erst mal irgendwas hat, wo man es abfließen lassen kann.
01:09:14: Sonst frisst man das so in sich rein oder am Ende zweifelt man noch an sich sehr hübschen.
01:09:18: Habe ich das jetzt richtig interpretiert?
01:09:20: Habe ich das richtig gedeutet?
01:09:21: Einfach noch mal so ein Spiegel.
01:09:24: Nicht professionelle Hilfe und nicht, dass die einem sagen, wie die nächsten Schritte sind, aber einfach so erst mal ein erstes offenes Ohr.
01:09:29: Ich glaube, dafür
01:09:31: sind Freunde ganz wichtig.
01:09:32: Ja, dafür sind sie auf, oder keine Ahnung, kann ja auch in der Familie sein oder so.
01:09:36: Ja, der
01:09:36: Partner.
01:09:37: Genau, eine gesunde Familienstruktur ist das jährlich auch ganz wertvoll.
01:09:41: Ja, also wenn man einfach weiß, man hat noch stabil Großeltern oder Onkel Chanzen, das ist super, sehr, sehr wertvoll.
01:09:49: weil dann bleibt es auch vielleicht nicht alles bei einem zu hängen, sondern man kann es ein bisschen verteilen.
01:09:55: Ja, wunderbar.
01:09:56: Vielen lieben Dank, liebe Caroline, dass du bei uns warst, dass du so mutig warst, darüber zu sprechen.
01:10:01: Ich glaube, da hast du wirklich jetzt auch einigen einen Weg aufgemacht.
01:10:05: Und deswegen nutzt diese Chance sehr gerne.
01:10:09: Schreibt entweder uns an.
01:10:11: An,
01:10:12: oh Gott, wie war das?
01:10:15: Mein Postpartum Brain sagt A-E-Team, ne.
01:10:18: Podcast, nein, warte mal.
01:10:20: Doch, ich weiß es.
01:10:21: A-E-Team-Podcast.gmail.com.
01:10:23: Wunderbar, genau.
01:10:24: Oder schaut in die Show-Notes und guckt euch mal.
01:10:26: Oder schickt eine WhatsApp an Null, Eins, Sieben, Sechs, Drei, zwei, drei, Null, Acht, Eins, Neun, Fünf.
01:10:31: Die Nummer steht auch noch mal in den Show-Notes.
01:10:33: Alles
01:10:33: klar.
01:10:34: Also, ihr Lieben, habt einen guten Tag.
01:10:36: Und wir freuen uns, wenn ihr
01:10:40: das erste Mal wieder
01:10:41: dabei seid.
01:10:43: Ciao.
01:10:43: Ciao.
01:10:48: Das
01:10:48: war das AE-Team, der positive Podcast für Alleinerziehende und solche, die es werden wollen.
01:10:53: Mit Sina Wolkram und Silke Wildner.