00:00:04: Das AE-Team, der positive Podcast für Alleinerziehende und solche, die es werden wollen.
00:00:14: Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen zu einer neuen Folge.
00:00:19: Wir sind wieder mal zu dritt in unserem virtuellen Podcaststudio und heute ist Dorothea bei uns.
00:00:24: Ja, Dorothea ist auch alleinerziehend und wie sie so schön sagt, allein alleinerziehend, also ohne den Kindsvater überhaupt irgendwie im großen Ganzen Bilder.
00:00:34: Und wie das ist und was es dazu Gerichten gibt, das erzählt uns Dorothea in dieser Folge.
00:00:38: Silke ist natürlich auch am Start.
00:00:40: Sehr gerne, ich sage nur kurz Hallo und freue mich sehr auf das Thema.
00:00:45: Ich glaube, Sina und Dorothea haben da sehr
00:00:47: viel Gesprächsbedarf.
00:00:48: Ja,
00:00:48: ich glaube, wir haben ziemlich viele Gemeinsamkeiten.
00:00:51: Aber lustigerweise gibt es ja auch, ich habe schon gedacht, Dorothea ist so eine Mischung aus dir und mir, Silke, bezüglich Facebook-Gruppe und eben alleinerziehend ohne Kindsvater und solche Geschichten.
00:01:00: Also da ist eigentlich eine gute Mischung hier, Dorothea.
00:01:03: Also erstmal herzlich willkommen im Podcast.
00:01:05: Stell dich gerne einmal kurz vor, wer bist du, wie alt bist du?
00:01:09: Sehr gerne.
00:01:11: Ja, vielen Dank auf jeden Fall auch für die Einladung.
00:01:14: Hat mich wirklich sehr gefreut, dass ich zu meinem Herzensthema auch Raum finde und einfach mal berichten kann, was so meine Erfahrungen aus den letzten sechs und ein halb Jahren waren.
00:01:25: Und ja, genau, ich heiße Dorothea, ich bin jetzt drei und vierzig Jahre alt, meine Tochter ist sechs und ein halb und wie ... Anfangs erläutert, genau, ich bin wirklich seit der Schwangerschaft alleine zieht.
00:01:37: Also wir waren eine sehr kurze Zeit ein Paar und ich bin unerwartet schwanger geworden.
00:01:43: Ja, dann hat er meine Freundin kennengelernt und weg war er.
00:01:47: und quasi gleichzeitig, als ich erfahren habe, dass die ein Paar wurden, hatte ich auch den positiven Schwangerschaftstest in der Hand.
00:01:53: Und da stand mein Leben einmal so, einmal komplett auf den Kopf.
00:01:57: Und ja, sechs und ein halb Jahr oder sieben Jahre später samt Schwangerschaft bin ich doch durch viele Hürden gegangen, viele Wege rauf und runter, viele Schleifen und habe einfach auch viele Erkenntnisse sammeln dürfen.
00:02:09: Dadurch, dass, wenn man wirklich alleine ist, ja, kein Back-up-Partner hat, es ist fluch-unsägen zugleich.
00:02:17: Also ich stecke einfach jetzt mal ein oder ich erzähle mal, was mir so kommt.
00:02:20: Es ist ja oftmals so, dass man, wenn man sagt, man ist alleine zieht, dann haben viele das Bild.
00:02:24: Ach ja, der Papa nimmt ihr das Kind jedes zweite Woche.
00:02:26: Ich glaube, darüber
00:02:29: können wir alle lachen.
00:02:31: Dann hast du Zeit zum Daten.
00:02:32: und was nicht alles unklar.
00:02:34: Es gibt diese Mütter, ich kenne sie tatsächlich, aber es gibt auch die anderen Mütter, die so viele Gerichtsverfahren haben, die verschuldet sind, hochziehen, weil die nur noch ihr Geld zu den Anwälten schleppen, weil die Väter sie nur noch ... Langsalieren.
00:02:46: Genau, matritieren, vorgericht.
00:02:49: Diese Themen habe ich natürlich alle nicht.
00:02:51: Ich habe einfach nur mein Frieden, meine Ruhe.
00:02:54: Aber dafür sind es andere Themen.
00:02:56: Das Kind kommt und fragt, wer ist mein Papa?
00:02:58: Warum möchte mein Papa mich nicht?
00:03:01: Warum kümmert er sich nicht?
00:03:03: Warum haben andere Papas?
00:03:04: Mama, ich will jetzt auch ein Papa.
00:03:05: Mama, ich möchte, und wenn es ein Stiefpapa ist.
00:03:09: Und das sind so einfach emotionale Themen, die...
00:03:12: Kann der mein Papa sein?
00:03:13: Kann nicht x, y. Weißt du, Freunde, die dir gerade seit zwei Tagen kennst, so neue Bekannte, ne?
00:03:19: Auf freundschaftlicher Ebene.
00:03:20: Kann der nicht mein Papa sein?
00:03:21: Oder dann auch die Person direkt fragen?
00:03:23: Kannst du nicht, mein Papa, sein?
00:03:24: äh, hat seine Freundin vielleicht ein Problem mit.
00:03:29: Ja, genau.
00:03:30: Fühle ich genau
00:03:31: diese Situation, hatte ich schon alle.
00:03:33: Unangenehm.
00:03:35: Genau.
00:03:36: Und das macht ja auch mit dem Mutterherz was, ne?
00:03:39: Weil man möchte ja irgendwie für sein Kind ja, dass es auch glücklich ist und keine Defizite hat und nicht ausgeschlossen wird.
00:03:45: Und dazu gehört in einer Peer Group und nicht, ach, das ist die, die kein Papa hat.
00:03:49: Ich hab auch Ängste.
00:03:50: Wird das vielleicht mal gemobbt in der Schule deswegen oder nicht?
00:03:54: Wird sie dadurch zur Außenseiterin?
00:03:55: Und das sind so Themen, die natürlich irgendwie mich...
00:04:00: Ja.
00:04:01: Schwere bewegt.
00:04:01: Da habe ich gesagt, mein Sohn ist jetzt acht.
00:04:04: Und das Thema Schuleintritt und was dann diese Sache mit dem Kind macht, kann ich gleich ein bisschen von berichten.
00:04:10: Aber ich muss noch einmal kurz an den Anfang zurückspringen.
00:04:13: Also kurze Partnerschaft, dann Trennung, dann also eher mit der Freundin zusammengekommen und du hattest den positiven Schwangerschaftstest in der Hand.
00:04:22: Wie war denn jetzt erstmal der erste Schritt?
00:04:24: Also wie gut, was für eine Freundin war das?
00:04:26: Also war das eine enge Freundin oder war es eher nur so eine?
00:04:30: Ja, eine bekannte Freundin.
00:04:32: Aber es war schon ein Stich ins Herz, weil er sie durch mich kennengelernt hat.
00:04:36: Also wäre ich nicht, hätte er sie gar nicht erst kennengelernt.
00:04:38: Und ich meine auch da frage ich mich Fluch und Segen, vielleicht war es ja auch gut, dass er mich in Ruhe gelassen hat und sich auch sie fokussiert hat.
00:04:45: Also du hattest dann diesen positiven Schwangerschaftstest und also du hast wahrscheinlich mit der Freundin auch gebrochen.
00:04:50: dann oder?
00:04:51: Ja, mit der war ich nicht eng, aber das war natürlich, dann habe ich alle publiziert und gelöscht und bin auf Distanz.
00:04:57: Ich habe ja erstmal auch selber mit mir gestruggelt, was mache ich jetzt?
00:05:00: Also es war nicht so, hey, juhu, sondern ich habe das tatsächlich die erste Zeit verdrängt.
00:05:04: Ich bin noch Motorrad weitergefahren, ich war auf der Rennstrecke, weil ich gesagt habe, ja irgendwie, also ich wollte es noch nicht so
00:05:11: glauben.
00:05:12: Ja, ist ja auch erst
00:05:12: nicht
00:05:13: so real.
00:05:14: Total, ne?
00:05:15: Und auch durch den Umstand geschuldet, ne?
00:05:19: Naja, aber dann, so als dann irgendwann der Ultraschall war und das kleine Ding war zwei Komma sieben Zentimeter und die kleinen Furchteleimchen-Beinchenjahr, dann kamen die Tränen.
00:05:27: und meine Frau, jetzt habt ihr gesagt, genau, diese Reaktion wollte ich.
00:05:30: Ja,
00:05:33: dann hast du ihm das aber natürlich irgendwie auch mitgeteilt, nämlich an.
00:05:37: Ja.
00:05:37: Ja, und dann kam natürlich böses Blut.
00:05:39: Ich soll ihn nicht als Vater angeben, weil er möchte keinen Unfall teilen.
00:05:43: Genau.
00:05:44: Ich war in der Disco, ja.
00:05:46: Und Wort wirklich, also Trauma, bis heute, er will mit dem Bastard nix zu tun.
00:05:51: Das war sein Urton.
00:05:53: Also, da hab ich bis heute, ich weiß nicht.
00:05:56: Also, definitiv ein Trauma.
00:05:57: Und wenn ich ihn als Vater angebe, dann wird er alles tun, um mir das Kind wegzunehmen.
00:06:02: Bitte sag
00:06:03: mir, dass du ihn als Vater angegeben hast.
00:06:05: Natürlich habe
00:06:06: ich das, sonst
00:06:06: hätte ich keinen Unterkauf für heute.
00:06:08: Und also, wortwörtlich, dann wird er alles tun, um mir das Kind wegzunehmen, weil seine Freundin freut sich auf das Scheißkind mehr, als er, weil sie keine kriegen kann.
00:06:21: Ich mein, die waren zwei Jahre zu ihm, sind auch nicht mehr zusammen.
00:06:23: Das durch Facebook gefährt man ja alles.
00:06:25: Was sie, siehst du, der Ärgegang ist, kann keine Kinder kriegen?
00:06:29: Genau.
00:06:32: Also das hat er erzählt, ob es stimmt oder nicht.
00:06:34: Und er wollte dir das Kind
00:06:35: für sie wegnehmen, geil.
00:06:37: Genau, wenn ich ihn als Vater angebe und jetzt überlegt mal, mit was für Ängsten ich durch diese Schwangerschaft gegangen
00:06:44: bin.
00:06:44: Ja, man weiß ja eigentlich, dass er da wohl nicht so gute Garten hat, aber ja, verstehe ich, es belastet eine.
00:06:51: Richtig, total.
00:06:51: Also ich habe solche Ängste gehabt.
00:06:53: Im Nachhinein hätte ich mich zurücklehnen können und jeden Tag Wellness machen können.
00:06:57: Aber das wusste ich damals
00:06:58: nicht.
00:06:59: Ja, natürlich.
00:06:59: Das wissen wir von leider sehr häufig nicht.
00:07:01: Genau.
00:07:02: Aber du bist schwanger, du bist voller Hormone, du bist sitzen gelassen worden.
00:07:06: Du erfährst, dass die zusammen sind durch andere Freunde.
00:07:09: Ich will dir nichts sagen, aber wir haben die beiden da und da gesehen.
00:07:12: Das war für mich eine emotionale, krasse Achterbahn.
00:07:18: Ja, und natürlich habe ich ihn angegeben und dann ging das vor Gericht, weil er kann natürlich überhaupt nicht der Vater sein, weil er weiß ja auch sicherster Quelle, keine Ahnung, wenn er hier unter dem Bett geschlafen, dreizehn Monate, dass ich ja mit ach so vielen hatte und die Richterin hat nur geschmunzelt.
00:07:34: und ja, welch Wunder der DNA-Test er ist, der Vater.
00:07:36: Oh
00:07:37: mein Gott, oh Gott,
00:07:39: sag mal.
00:07:40: Weißt du, was wir ja eigentlich verpasst haben, Silke?
00:07:43: Wirklich mal einen Interview mit einer Anwältin im Familienrecht.
00:07:47: Was die für Geschichten erleben, wo die ja vorher eigentlich auch schon den Ausgang wissen, was du gerade saß, die Saße hat geschmunzelt.
00:07:54: Weißt du, das ist ja nicht die erste Nummer, die sie in der Richtung erlebt hat.
00:07:58: Das sind, glaube ich, also da würde ich gern mal ein Buch lesen von einer, die dann irgendwie am Ende ihrer Karriere mal die absurdesten Ausreden von Männern vor Gericht irgendwie mal darlegt.
00:08:08: Das wäre so unterhaltsam.
00:08:11: Ja, wobei man das runterbrechen kann, die von der Beistandschaft sagt, es wird genau eins kommen, dass er sagt, sie hatten mit ganz vielen anderen, bloß nicht mehr ihm.
00:08:19: Also was anderes können die ja nicht sagen.
00:08:21: Eigentlich ist das ja ganz einfach, die Ausrede.
00:08:24: Ja.
00:08:25: Aber
00:08:27: ich würde noch mal ein Jahr nach vorne springen, also nach hinten.
00:08:32: Ihr wart ja doch ein paar, du sagst jetzt dreizehn Monate, das ist jetzt ja schon ein Jahr, nee.
00:08:36: Nein,
00:08:36: das war so, die Dreizehn war jetzt irgendwo aus dem Kopf geschöpft.
00:08:40: Nein, wir waren ganz kurz noch zusammen.
00:08:42: Sechs
00:08:43: Wochen.
00:08:43: Und das ist auch so surreal.
00:08:44: Ich hab seine Familie, sein Sohn, seine Mutter kennengelernt.
00:08:48: Er hat einen älteren Sohn, ja, ja.
00:08:50: Und ähm... Nein, das war gewollt.
00:08:55: Also,
00:08:56: er hat eigentlich schon verstanden, was passiert, wenn er da unten sich nicht eintütet, ja?
00:09:06: Genau deswegen, weil er ja so gelitten hat mit dem Wechselmodell, wenn das Kind immer zu Mutter gegangen ist und sagt, ich will da nicht hin.
00:09:12: Das hat ihm immer so das Herz gebrochen.
00:09:14: Das hat auch vor der Richterin gesagt, dass er keine weiteren Kinder mehr will.
00:09:17: Ja, da
00:09:19: gibt es
00:09:19: ja einen Methoden, hätte ich ja vielleicht mal die Verantwortung übernehmen können, oder?
00:09:23: Also zum Beispiel?
00:09:25: Nein.
00:09:25: Und dann kommt der Klassiker.
00:09:26: Ich habe sie mir angehängt und so.
00:09:29: So what?
00:09:29: Ich will da jetzt gar nicht so ein Bäschen über ihn betreiben, weil es
00:09:33: ist irgendwie... Nein, es ist nur wieder der Klassiker einfach.
00:09:36: Ja, leider, genau.
00:09:38: Aber am Endeffekt, die Lehrstelle war da und dann ging es halt irgendwie weiter.
00:09:44: Das war ein Kapitel davon, natürlich ein großes, aber so das relativiert oder was ich danach die sechs und ein halb Jahre erlebt habe, das ist ja nur ein Krümel davon.
00:09:54: Weil ihr wisst es ja selber, was das heißt.
00:09:56: Volle Verantwortung, Tag und Nacht, Schlafmangel, Arbeiten.
00:10:00: Ich studiere noch nebenbei.
00:10:01: Ich habe diese Facebook-Gruppe hochgezogen.
00:10:03: Also ich habe ganz viele Ressourcen und ganz viel Wissen mir auch mit der Zeit durch diese ganzen Situationen und Geschichten angeeignet, die mich aber auch haben reifen lassen, die mich auch zu dem haben machen lassen, was ich... jetzt bin und ich sagen kann, ja, das war alles, aber ich krieg das jetzt trotzdem hin.
00:10:20: Und das war nicht das Ende der Welt.
00:10:23: Also wie darf ich mir das jetzt vorstellen?
00:10:25: Das heißt, du hast ihm Bescheid gegeben, er hat es abgestritten, er ist der Vater, er ist eingetragen, zahlt er Unterhalt?
00:10:31: Nein, ich krieg Unterhaltsvorschuss, er hat sich angeregt.
00:10:33: Er hat
00:10:33: sich komplett angeregt.
00:10:34: Okay, alles klar.
00:10:35: Und wie sieht es denn mit anderer Unterstützung aus, aus deiner eigenen Familie?
00:10:39: Hast du da eine Unterstützung oder ist es wirklich Null Null?
00:10:42: Also es ist schon relativ wenig, aber ich kann nicht sagen gar nichts.
00:10:46: Also meine Eltern unterstützen mich schon im Rahmen dessen, wie sie es können.
00:10:50: Also ganz alleine bin ich nicht.
00:10:52: Aber es ist schon so, dass sie extrem anhänglich ist.
00:10:57: Total das Klammeräffchen und sie eigentlich, ja, die Hauptzeit natürlich auch bei mir ist vielleicht mal eine Nacht im Monat, wo sie bei meinen Eltern schläft.
00:11:07: Aber mehr ist das nicht.
00:11:09: Ja, das kann ich.
00:11:10: Das kann ich tatsächlich auch nachvollziehen.
00:11:13: Bei mir ist es zwar nicht so, dass der Kindsvater nicht da ist.
00:11:16: Es besteht vor allem auch eine sehr gute Bindung zu seiner Familie.
00:11:19: Die haben ja da eher den Kopf geschüttelt, was er da so treibt.
00:11:22: Und deswegen habe ich das ja immer sehr genossen oder ich genieße es auch immer noch tatsächlich in den einen oder anderen Ferien, da mal ein paar Tage zu verbringen.
00:11:32: und familiären Background zu erfahren, weil den ich tatsächlich auch nicht von meiner Familie habe.
00:11:37: Und wir hatten ja auch wirklich Phasen, wo auch über ein halbes Jahr komplette Sendepause war.
00:11:42: Vor allem mit den zwei kleinen Kindern.
00:11:43: Also ich kann das ein Stück weit nachvollziehen, aber tatsächlich so Themen, wie ihr sie gerade bespricht, im Sinne von, dass das Kind fremde Männer anspricht und fragt, ob sie mein Vater sein.
00:11:51: Das kenne ich tatsächlich nicht.
00:11:53: Also der Vater ist gesetzt.
00:11:55: Und Sina, oder auch Dorothea, was gibt es denn dann noch für Klassiker, die Kinder oder die euch umtreiben, wenn eben gar kein Papa.
00:12:04: Also für mich ist wirklich das, was Dorothea da sagte oder was ich eben auch sagte, mit diese Vaterrolle haben wollen im Leben.
00:12:12: Das ist auch das, was mich so überrascht hat, weil ja anders als bei dir zum Beispiel ist er ja nicht gegangen, als mein Sohn irgendwie drei war oder so, sondern er kannte ja von Anfang an diese Rolle Vater gar nicht.
00:12:25: Und dann denkste ja, okay er kennt es nicht, dann kann er es auch nicht vermissen.
00:12:31: Ganz am Anfang gab es dann zwischendurch mal sporadisch Kontakt.
00:12:34: daran erinnert sich mein Sohn natürlich gar nicht.
00:12:37: So und dann brach das auch immer wieder ab.
00:12:39: und dann habe ich Bin da auch nicht mehr hinterhergegangen, weil ich mir gedacht habe ganz ehrlich, ich bin Mutter, das muss reichen.
00:12:45: Am Anfang dachte ich immer noch die Rolle ist so wichtig, weil mir mein Vater wichtig ist und auch eine präsente Person halt in meinem Leben ist.
00:12:54: Und ja, man denkt dann immer, dass das Kind das Gleiche mit diesem Begriff assoziiert, aber das stimmt ja nicht.
00:13:00: Weil er wächst ja einfach anders auf als ich.
00:13:03: aufgewachsen bin.
00:13:04: Ja, und dann ging es in die Schule, das war das, was ich eben ja schon so ein bisschen angeteasert habe.
00:13:09: Und dann hatten wir da von Anfang an auch ein Kind, das ihn extrem geärgert hat und gemobbt, da ging es gar nicht unbedingt um die Vaterrolle, das wurde nicht ausgesprochen.
00:13:17: Aber überhaupt, er macht auch heute noch dritte Klasse und das andere Kind macht immer noch Probleme.
00:13:21: Jetzt ist zwar mein Sohn aus Schusslinie, da hat auch zwei Jahre gedauert, viel Gerede, viel Theater, viel Hin- und Herrennerei.
00:13:29: inklusive Verletzungen und Krankenhausaufenthalte und solche Geschichten also wirklich nicht ohne.
00:13:34: Ja, und am Anfang stellte sich dann einfach raus, weil ich mir dachte, warum nimmt der das so ernst, was dieses andere Kind da sagt?
00:13:40: Weil ich da ja immer gegen angeredet habe.
00:13:42: Und dann sagt er, ja und er hat recht, ich bin doof, ich so viel so bist du denn doof?
00:13:47: Ja, weil mein Papa will mich ja auch nicht so.
00:13:49: Und da habe ich gesagt, oh, hier wurde also was ganz anderes unterliegendes getriggert.
00:13:54: Da kam dann plötzlich diese Papa-Thematik hoch.
00:13:56: Und da habe ich gesagt, okay, klar, also ich könnte jetzt natürlich mit dem Kind zum Psychologen rennen oder ich könnte den Vater kontaktieren und sagen, tanze hier an, sagt die drei magischen Worte.
00:14:05: Hat mich dann für Letzteres entschieden.
00:14:07: Was sind denn die drei magischen Worte?
00:14:09: Ich habe dich
00:14:09: lieb.
00:14:11: Verstehe.
00:14:11: Warte mal, es waren vier Worte.
00:14:13: Egal.
00:14:15: Ja, ich liebe
00:14:16: dich.
00:14:16: Ja, in unserem Fall.
00:14:18: Genau.
00:14:19: Ja, und genau.
00:14:22: Dann hatten wir zwei Vorgespräche er und ich, also er kam dann und dann hatten wir hier gesprochen.
00:14:27: Und das Interessante ist ja das, was es mir auch immer so schwer gemacht hat, dass er ja so im Umgang mit Kindern das alles genauso macht wie ich halt auch.
00:14:35: Also wir haben bei den Themen, die wir zusammen erlebt haben oder tangiert haben im Bereich Elternschaft.
00:14:43: Absolut keine Diskrepanzen gehabt.
00:14:45: Es lässt sich natürlich jetzt auch einfach sagen, weil wir haben uns nicht im Alltag.
00:14:48: entsprechend hast du viele Situationen und nicht wo es Diskrepanzen geben könnte.
00:14:53: Aber nee, der reagiert so wie ich reagiere, der sagt die gleichen Sachen auch inhaltlich.
00:14:58: Also da sind wir schon auf einer Länge, da wird auch niemals irgendein Bashing kommen, der wird auch niemals irgendein Scheiß über mich sagen, ganz im Gegenteil.
00:15:06: Da würde, der sagt ihm eher, Mama, mach das so toll und hör bitte gut auf Mama und so weiter.
00:15:12: Also sagt er schon, da bildet er schon einen Team.
00:15:15: Gut, er ist auch selten genug da, als dass er irgendwas anderes sagen dürfte, aber da gibt es ja auch andere, die dann da noch ganz anders drauf sind.
00:15:22: Aber in dem Bereich kann man sich nicht beschwenden, sondern habe ich zu ihm aber auch klipp und klar gesagt, du ziehst das hier jetzt durch regelmäßig, du hängst uns nicht eine Woche am Hintern und bist dann wieder für drei Monate verschwunden, sondern er ist jetzt in einem Alter, wo er genau mitkriegt, wie du dich verhältst und wo er das auf sich bezieht, dein Verhalten.
00:15:40: Und das wird vernünftig gemacht, also regelmäßig.
00:15:43: Da hatten wir uns auf alle vier bis sechs Wochen geeinigt, ist natürlich wenig, rechnet das mal aufs Jahr, das sind nicht mal, das sind irgendwie zehn, zwölf Mal, die Sie sich im Jahr dann irgendwie sehen.
00:15:53: In guten Phasen ist es dann auch öfter mal, jetzt aktuell seit dieser Nummer, also jetzt seit knapp zwei Jahren.
00:16:00: Und gut, wir hatten jetzt wieder eine längere Pause, aber das lag daran, dass er schwer erkrankt ist.
00:16:06: Und auch wirklich teilweise nicht konnte.
00:16:08: Und dann kam aber auch der Moment, wo ich gemerkt habe, jetzt nutzt er das als Ausrede, so als Vorwand, weil er kriegt ja auch... Ich hab ja mitgekriegt, er kann auch andere Dinge tun.
00:16:16: Dann kann man sich auch eine Stunde auf eine Parkbank setzen und seinem Kind auf dem Spielplatz zu gucken.
00:16:20: Der ist ja, wie gesagt, schon acht.
00:16:22: Der braucht ja jetzt nicht mehr die Betreuung wie ein Kleinkind.
00:16:24: Da ist er jetzt nicht so sonderlich anstrengend für ihn, sich auf eine Bank zu setzen.
00:16:29: Ja, und das funktioniert Gott sei Dank sehr gut.
00:16:33: Und auch seitdem wirklich kontinuierlich, aber durch die Abstände.
00:16:37: Und vorher war es so, dann ließ er hier gar nicht los und dann war irgendwie jeden Tag da und solche Geschichten und dann halt gar nicht.
00:16:44: Und dann hast du solche Stufen da drin, die dann wirklich nicht gut sind.
00:16:48: Das kannst du aber, glaube ich, auch nur machen, wenn so vom Menschlichen her es trotzdem unterliegend irgendwo passt.
00:16:53: Wenn du natürlich so jemanden hast, der da komplett gegen schießt und auch nur Blödsinn macht und nur Blödsinn redet, dann kannst du das ja auch nicht machen.
00:17:02: Ich glaube, das Schwierigste, um auf Silkes Frage zurückzukommen, ist wirklich, dass dieses Kind irgendwann anfängt, diese Rolle mit was füllen zu wollen.
00:17:14: Hast du sonst noch einen Punkt, wo du sagst, das unterscheidet sich noch?
00:17:17: Ich meine, klar, du hast natürlich Unterhaltsvorschuss.
00:17:20: Gut, der kommt wenigstens regelmäßig, auch wenn es viel zu wenig ist, ne?
00:17:24: Ja, genau, der kommt regelmäßig.
00:17:28: Im Grunde trifft es das ja schon den Kern der Geschichte, dass es da hauptsächlich ums Kind geht, was ein Mangel erlebt und einfach diesen Unterschied übernimmt.
00:17:38: Also eins zu eins kenne ich das auch, wenn Freunde oder hier von meinem Bruder-Freunde da waren zum Grillen, weil man kann, dass mein Papa sein.
00:17:49: Ja, zum Beispiel, wenn man das weiterspünt beim Dating, da muss ich fünfzig mal überlegen, wenn ich nach Hause hole.
00:17:57: weil sie sich gleich sofort drauf stört.
00:17:59: Das ist wie so ein Schwamm.
00:18:01: der ganz leer gesaugt ist und der dann sich sofort darauf stürzt und dann gleich Hoffnung entsteht.
00:18:10: Wenn das dann doch nichts wird oder auseinander geht und ganz davon habe, ich habe gar keine Zeit fürs Dating, weil ich gehe mit meinem Kind abends um acht Uhr ins Bett, weil ich am nächsten Tag fit sein muss, weil ich kann das Kind nirgends wo abgehen.
00:18:22: und das verstehen die Männer auch nicht.
00:18:24: Die finden mein Leben ultra langweilig, ultra auf mein Leben, auf mein Kind gerichtet, ausgerichtet.
00:18:33: Ich kann noch nicht am Wochenende.
00:18:36: Neulich hat mir auch einer den Weisheitstipp des Lebens gegeben.
00:18:39: Einen
00:18:39: Vorschlag, dann legst du dich nach der Arbeit hin, machst einen Mittagsschlaf und dann bist du abends fit und ausgeruht und ausgeschlafen für mich, wenn ich komme.
00:18:46: Und
00:18:49: du nimmst das Kind und bespaß das so lange?
00:18:52: Da kam nichts mehr, Ghosting.
00:18:54: Ist das Gras oder?
00:18:55: Ja, das ist auch
00:18:56: dumm.
00:18:57: Auch diese Vorstellung.
00:18:58: Nein, nein, nein, es ist nicht dumm.
00:19:00: Es ist einfach nicht Teil ihrer Lebensrealität.
00:19:02: Und das kann man tatsächlich nur nachvollziehen, wenn man es selbst erfahren hat.
00:19:06: Deswegen können wir als Alleinerziehende auch so schwer da draußen der Gesellschaft klarmachen, was es wirklich bedeutet, weil sie es nicht fühlen können.
00:19:15: Ja, das merke ich auch.
00:19:16: Und dann immer der Vergleich.
00:19:17: also zum Beispiel meine Mutter.
00:19:18: Ich hatte auch zwei Kinder großgezogen.
00:19:22: Ja, aber du hattest, der Papa war zu sehen, ich sehe genau, weil er Geld nach Hause gebracht hat.
00:19:26: Das heißt, du hattest immer eine Säule, eine belastende Lebenssäule, existenzielle finanzielle Not, hattest du nicht in deinem Leben.
00:19:33: Ja?
00:19:34: Und das ist, ich schleppe alle Säulen und alle alleine und es ist, ich weiß nicht, also... Ich komme immer vor wie ein Alien, dass ich denke, ich komme irgendwie vom anderen Planeten oder mir wurde dann auch schon nachgesagt, selbst von meinem Bruder.
00:19:48: Ja, du bist nicht so belastbar.
00:19:49: Ich kann andere alleine ziehen, die jammern nicht so.
00:19:51: Ich so, sind sie wirklich alleine ziehen?
00:19:53: Ach so, nee, die wohnt im Haus bei den Eltern mit, bei den Großeltern.
00:19:57: Ah,
00:19:57: alles klar.
00:19:58: Also mindestens eine Stunde am Tag schon mal nicht da.
00:20:01: Ja, das
00:20:01: ist aber auch diese schnelle Lösung, die man dann gerne präsentiert bekommt.
00:20:04: Du musst doch nur, ne, lasst dir mein Bart ein oder ne?
00:20:08: Ja.
00:20:08: Du musst dir ein Netzwerk aufbauen.
00:20:10: Ein Netzwerk.
00:20:12: Du musst dir ein Netzwerk aufbauen.
00:20:13: Wo finde ich die bei ihrer kleineren Zeit?
00:20:15: Genau wie die Veta.
00:20:17: Mein Sohn fragte auch irgendwann.
00:20:18: Er war auch ein bisschen kleiner, ob ich nicht einen bei Emerson bestellen kann.
00:20:23: Er wollte sich einen Papa bei Emerson bestellen.
00:20:25: Dann nimm doch gleich einen Aufglauben.
00:20:27: Mit Vibrationsfunktion oder was?
00:20:29: Nein, nein, nein.
00:20:31: Das hast du jetzt gesagt.
00:20:34: Aber früher musste man die backen.
00:20:35: Jetzt kann man die wenigstens bestellen.
00:20:36: Ja, Wahnsinn, oder?
00:20:39: Ich möchte ja mal kurz einen kleinen Ausblick geben.
00:20:41: Also ich habe ja jetzt eine neue Partnerschaft und es hat jetzt aber wirklich lange gedauert und ich kann diese ganzen Schmerzpunkte total nachvollziehen und es sind einfach Phasen genau in dieser Zeit.
00:20:53: Also seit letztem Jahr, da war meine Tochter zehn und mein großer dreizehn.
00:20:58: Vorher tatsächlich, ich habe erst in diesem letzten Jahr gemerkt, wo meine Kinder sozusagen beide dann sozusagen zweistellig geworden sind.
00:21:07: Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, da hat nämlich der Vater zum allerersten Mal nach über zehn Jahren mit den Kindern einen Sommerurlaub, eine Woche.
00:21:15: Also eigentlich nur fünf Tage in Holland verbracht.
00:21:16: Er hat sich zum ersten Mal getraut mit zwei nicht mehr kleinen Kindern in den Urlaub zu fahren.
00:21:21: Und da habe ich zum ersten Mal in meinem Leben, das war letztes Jahr im Sommer, gemerkt, oh, ich muss mal nicht Mutter sein.
00:21:29: Und als ich merkte, ich muss zum ersten Mal nicht mich um alles... kümmern, wie eine neue Position in mir frei wurde, nämlich die der Frau.
00:21:43: Ich war bis dato seit der ersten Schwangerschaft durchgehend im Prinzip allein verantwortliche Mutter, weil der Vater ist eher so ein Bespaßungs-Daddy, wenn er sie dann mal hat, das geht nicht wirklich um Verantwortung oder Erziehung, auch da sind wir teilweise anderer Meinung.
00:22:00: Und ich mache da eher Schadensbegrenzung, deswegen bin ich auch mittlerweile d'accord, dass es nicht jedes zweite Wochenende ist oder auch eine Zeit lang fast gar nicht oder nur einmal im Monat.
00:22:10: Und erst, als ich das zum ersten Mal wieder spüren konnte, dass ich nicht mehr in diesem hundertprozenten Funktionsmodus den ganzen Tag stecke, merkte ich, oh, da gibt es noch einen anderen Teil von mir und der würde doch ganz gerne langsam mal wieder gelebt werden.
00:22:23: und ich war ja da schon über zehn Jahre Single-Marm mit zwei Kindern und wenig familiäre Unterstützung.
00:22:30: Eher bin ich da auch auf Granit gestoßen.
00:22:32: hier und da hat man mir zwar noch geholfen, aber es ist immer weniger geworden.
00:22:35: Also eigentlich kann man meine biologische Familie hier nicht mehr nennen.
00:22:39: Meine Kinder haben auch nie bei denen geschlafen.
00:22:42: Das ging gar nicht.
00:22:46: Genau, da hat sich zum ersten Mal ein Gap aufgetan, eine neue Sehnsucht sich entwickelt und dann habe ich tatsächlich schon zum Ende des Jahres, also ein paar Monate später, meinen Partner kennengelernt.
00:22:56: Und da stehe ich nämlich jetzt vor der Schwelle.
00:23:00: Ja gut, die Kinder sind jetzt nicht mehr klein.
00:23:03: Das ist jetzt auch wieder die Schwierigkeit, weil da gibt es halt auch gewisse Räume, die die Kinder mit mir haben.
00:23:08: Und wo es heißt, nee, das geht gar nicht.
00:23:11: Die da auch wieder ein Mitsprache Recht haben.
00:23:12: Also es ist immer ein bisschen schwierig.
00:23:14: Aber ich finde gerade dieses Alter, was sie jetzt haben, vorher wäre es für mich nicht möglich gewesen.
00:23:19: Tatsächlich also vorher no go.
00:23:21: Absolutes No-Go.
00:23:22: Ich musste mich fokussieren auf die Kinder.
00:23:24: Ich musste mich fokussieren auf die Mutterrolle.
00:23:27: Und deswegen möchte ich dir nur einen kleinen Schimmer geben.
00:23:29: Es wird auch wieder anders werden.
00:23:31: Und man braucht auch tatsächlich Zeit für eine Partnerschaft.
00:23:35: Und ich weiß genau, wo ich auch mal eine Zeit lang online Dating gemacht habe.
00:23:39: Das ist aber auch, da war die Kleine noch ziemlich klein.
00:23:42: Ich glaube zwei oder drei Jahre.
00:23:47: Und dann kriegt man da so Anfragen von wegen so, was machst du in deiner Freizeit?
00:23:55: Was ist Freizeit?
00:23:56: Und dann bin ich so kurz in dieser Situation im Kopf reingesprungen, dass ich dachte, da gibt es Menschen, die am Wochenende nichts zu tun haben und das mit einer Partnerin füllen möchten.
00:24:06: Und das vielleicht auch unterwegs, irgendwo in einem Restaurant oder bei irgendwelchen Unternehmungen, wo ich im Prinzip meine Kinder ja nicht mitnehmen kann.
00:24:13: Und aus dem Bild, die Kinder da auch nicht mit dabei haben.
00:24:16: Und also ganz strange im Kopf, komplettes Nirwana.
00:24:19: Aber tatsächlich, es hat sich bei mir jetzt so weit verändert.
00:24:24: Und deswegen, da kommt die Zeit, aber sie ist nicht, wenn die Kinder vor allem gerade in diesem Anfangsschulalter sind.
00:24:30: Bei mir zumindest, kann bei anderen wieder anders sein.
00:24:33: Aber wir schweifen vom Thema ab, was sind denn eigentlich die Vorteile davon, dass da gar kein Papa... Du hast
00:24:38: Ruhe.
00:24:39: Du hast einfach Ruhe.
00:24:41: Kann ich sie nicht total zustimmen.
00:24:43: Man hat Ruhe und man hat eben nicht dieses Konfliktpotenzial.
00:24:46: Also wie gesagt bei anderen Vergleiche, die im zweiten Monat vor Gericht gezerrt werden wegen jeder Unterschriftenersetzung oder was nicht alles.
00:24:56: Das hab ich halt nicht.
00:24:57: Kein Nervkrieg, kein Drama.
00:25:01: Es ist einfach tatsächlich Ruhe.
00:25:05: Und es ist halt irgendwo auch klar.
00:25:08: Heute kümmert er sich, morgen ist er wieder.
00:25:10: Wechseln ist klar, aber nicht da.
00:25:13: Das hatten wir auch schon ganz oft, dass er absagt.
00:25:15: Ich komme jetzt doch nicht.
00:25:15: Genau, und dann musst du als Mutter wieder diese Enttäuschung auffangen.
00:25:20: Wir müssen sie im globalen Sinne auffangen, weil der Vater nie da ist, also immer eine Lehrstelle ist, aber nicht diese unverhofften Kurzabsagen, oder?
00:25:31: Wenn die Kinder völlig durchgedreht vom Wochenende wieder kommen, weil sie Medien hatten bis in die Puppen, Zucker hatten im Übermaß und nicht draußen waren.
00:25:40: Dankeschön.
00:25:40: Ja, da brauche ich dann teilweise zwei, drei Tage, bis die wieder gerade ausgucken können.
00:25:44: Ja, genau.
00:25:45: Ja, das habe ich halt nicht.
00:25:46: Das habe ich eher dann bei meinen Eltern bzw.
00:25:49: Großeltern, denn die kriegen das gut hin.
00:25:55: Aber gut, das wäre ja auch, sag ich mal, ein Anführungsstrichen-Problem, was ja auch wäre, wenn man ein Kindsvater hätte.
00:26:00: Also das ist ja... hat ja mit dem Vater nichts zu tun.
00:26:04: Nein, aber was mich so tatsächlich bewegt ist, wenn man so beim Thema Dating bleibt, in der Situation oder in dem Moment, wo die Männer dann oder beim Dating erfahren, das Kind hat keinen Vater und subtil selber den Druck verspüren, oh Gott, jetzt müsste ich hier der Satzvater sein, sind die auch schneller weg, als sie gucken können.
00:26:21: Also ich habe auch tolle Männer kennengelernt, die dann wirklich nach kurzer Zeit gesagt haben, du sei mir nicht böse.
00:26:26: Aber wenigstens mich gegostet haben, so offen ehrlich gesagt haben, ich merke, dass mit der Stabilität und Verantwortung, was du und insbesondere der Tochter brauchen, kann ich dir und euch nicht geben.
00:26:38: Ja, das ist halt leider so, dass wir sehr viele Männer da draußen haben, die große Jungs sind, die eben eine Mutter suchen, eigentlich suchen, was zum Andocken.
00:26:47: Und wir suchen aber die Männer und davon, also ich bin sehr froh, mein Partner ist ein Mann und er hat auch tatsächlich schon Patchwork hinter sich mit seiner Ex-Frau und zwei Kindern, die nicht aus seiner und das hat er mir von Anfang an.
00:27:04: also er wusste um meine situation.
00:27:05: wir haben uns aber auf anderen wege kennengelernt und er hat mir das von Anfang an ganz klar gemacht.
00:27:12: du es geht um uns er will mich wieder sehen und sollte ich hier irgendwo sozusagen genau sowas vielleicht vermuten.
00:27:23: kann er mich wirklich beruhigen.
00:27:25: er kennt patchwork und er kennt sich damit aus und er hat überhaupt keine probleme.
00:27:28: aber er weiß auch ganz genau auch wie das mit mit teenagers und so weiter.
00:27:33: es ist kein ist kein zuckerschlecker doch gesagt also wenn er wenn er die wahl hätte hätte er gerne keine teenager.
00:27:42: also er weiß ganz genau wo und wie seine rolle aussieht und wir haben auch schon bevor wir.
00:27:48: jetzt sage ich mal Also es war von Anfang an ein Thema und auch gleich die Klärung inwieweit ich mir sowas vorstellen kann, weil ich und das ist nämlich auch so ein Thema beim Dating.
00:27:59: Ich bin komplett fokussiert auf meine Kinder, weil sie haben ja mich als Stabilität.
00:28:03: Und dann dachte ich, weil ja diese Lücke aufgegangen ist, dieser Gap aufgegangen ist, wo ich auch wieder Frau sein kann und auch diese Rolle zum ersten Mal ganz neu definieren darf, weil in meiner ehemaligen Beziehung war ich ja die Mutter und eher der große Junge.
00:28:16: Das heißt wirklich Frau und Mann.
00:28:18: zu haben, ist für mich eine ganz neue Erfahrung.
00:28:21: Und bei ihm bin ich Frau und bei hier und hier zu Hause bin ich Mutter und ich habe mich aber immer so als Weiche dazwischen gesehen und ich konnte immer nur einen angucken.
00:28:30: Ja, also ich konnte entweder für ihn also mit ihm Frau sein, aber ohne meine Kinder oder mit meinen Kindern war ich Mutter, aber dann gehört er nicht dazu.
00:28:39: Und da habe ich dann gedacht, oh Gott, wenn das jetzt sage ich mal ein Patchwork Verhältnis überläuft, das heißt wir zusammenziehen würden.
00:28:46: dann habe ich mich immer so unter Druck gefühlt, weil ich im Prinzip nur mit meinen Kindern spreche und er nur mit mir spricht.
00:28:52: Also natürlich spricht man auch so, aber so von der Verantwortlichkeit.
00:28:55: Und das habe ich auch schon für mich ausgelöst, dass ich, ich hatte mich immer so als Weiche gesehen, dann habe ich mich einmal so rausgenommen und habe mich neben dran gestellt, dann habe ich gemerkt, wir sind ein Dreieck.
00:29:05: Und das heißt, er darf auch mit meinen Kindern sprechen.
00:29:07: Meine Kinder oder ich war jetzt ja auch gerade im Urlaub mit meinem neuen Partner und meiner Tochter.
00:29:11: Mein Sohn hat Flugangster, er war beim Papa.
00:29:14: Und da habe ich, haben wir gemerkt, da habe ich auch eine Sicherheit drin gewonnen, dass es eben wunderbar funktioniert als Frau mit einem Mann und als Mutter mit der Tochter und mit Partner, der für meine Tochter, aber auch ein sehr, das muss ich sagen, ein sehr angenehmer männlicher Partys und das ist jetzt ungefähr die Rolle, wo ihr sagt, dass Kind gerne Vater hätte.
00:29:33: Meine Tochter hat einen Vater, kein Thema.
00:29:36: Aber der Vater ist eher dem Sohn zu geneigt.
00:29:39: Meine Tochter ist da eher so ein bisschen das Rad am Wagen, das Fünfte, wo sie sich auch nicht so wohl fühlt.
00:29:43: Sie bekommt nicht die Aufmerksamkeit, sie bekommt nicht die Wertschätzung.
00:29:46: Sie ist ja auch ohne Papa groß geworden.
00:29:48: Also die Rolle Vater war bei ihr erst mal nicht vorhanden, weil sie die ersten zwei, drei Jahre gar keinen Kontakt mit Papa hatte.
00:29:54: Das heißt, sie hat gar nicht diese Vaterrolle gelernt, wie ihr Bruder mit drei Jahren.
00:30:00: Der war ja Papa drei Jahre zu Hause.
00:30:02: Und jetzt ... Es ist für sie aber eine wunderbare Erfahrung, wie ich finde, auch für sie eine wunderbare Erfahrung, dass sie sieht, wie Mann und Frau in einer Beziehung miteinander sind, weil das hat sie halt nie in irgendeiner Art und Weise mitbekommen.
00:30:17: Und ich finde es für sie jetzt so schön, dass sie einen männlichen Ansprechpartner bekommt und auch ein Vorbild, was ein echter Mann ist, weil das prägt vor allem ja Töchter sehr stark.
00:30:28: Und ich bin so früh über diese männliche Rolle, nicht, dass sie eine Vaterrolle ist, aber das Es muss ja auch nie der biologische Vater sein.
00:30:35: Also ihr sagt ja selber Kinder suchen sich dann irgendwo einen Vater.
00:30:39: Es könnte der beste Freund sein von der Mutter oder es könnte irgendwie der Erzieher im Kindergarten sein oder oder oder.
00:30:44: die suchen ja schon nach einer männlichen Vorbildfunktion.
00:30:47: Und da bin ich super froh, dass sie den jetzt hat und auch, dass mein Sohn Beziehung jetzt lernt, weil Beziehung lernst du immer in Familie.
00:30:55: Dadurch, dass er sieht, wie ich mit einem Partner eben im Guten zusammen bin und wie harmonisch wir das gestalten.
00:31:02: und Das freut mich tatsächlich sehr, aber das kann immer noch geschehen, wenn die Kinder, wie gesagt, jetzt nicht mehr die Allerkleinsten sind.
00:31:10: Da ziehen sie vor allem, wenn sie selber dann popater werden, auch sehr viel raus.
00:31:14: Also ich frag mich, wie das andere Leinerziehende hinkriegen mit so kleinen Kindern, neuen Partner zu finden.
00:31:18: Ich weiß es nicht.
00:31:21: Sie geben, glaube ich, auch sehr viel Verantwortung an den Partner.
00:31:23: Also ich habe tatsächlich das Gefühl, das sind vor allem Frauen, die es wirklich nicht alleine schaffen würden.
00:31:27: Die brauchen einfach Partner.
00:31:30: Und das sind dann auch Partner, die auch mitmachen.
00:31:32: Ich finde
00:31:32: das immer so gefährlich.
00:31:34: Also bis ich mein kleines, kleines Kind alleine lassen würde mit einem neuen Partner.
00:31:39: Boah, das wird so lange dauern.
00:31:42: Und ich glaube, man läuft Gefahr, dass man das zu früh macht, weil man dann merkt, es ist so viel einfacher.
00:31:47: Wenn man jetzt einfach sagt, ich spring noch mal gerade in Netto und dann seine zweijährige, dreijährige eben nicht mitnehmen will, weil der neue Freund ist ja da.
00:31:58: Also weiß ich nicht.
00:32:00: Du, der neue Freund kann auch schnell in Netto springen.
00:32:02: Richtig, ja.
00:32:04: Aber trotzdem gibt es Situationen, du willst ja auch mal raus.
00:32:07: Du willst ja auch mal lang gerade die Chance haben.
00:32:10: Und dass man das dann viel zu schnell in Anspruch nimmt, obwohl man den anderen noch gar nicht richtig kennen.
00:32:15: Und ich sehe da auch immer eine gewisse Gefahr.
00:32:19: Naja, also die Statistiken sagen es ja ganz klar, dass Pädophile während deren Ziel-Opfer-Objekt
00:32:25: alleine ziehen.
00:32:25: Deswegen, es gibt ja eine Dating-Plattform, die ist nur für Alleinerziehende.
00:32:28: Das habe ich schon in diesem Podcast diverse Male erwähnt.
00:32:32: Leute tut es nicht.
00:32:34: meldet euch nicht auf so einer dämlichen Plattform an, was glaubt ihr, wer euch da findet?
00:32:41: Ja, genau, genau das Suche.
00:32:43: Ja,
00:32:43: darum, also...
00:32:46: Naja, und es gibt auf das Thema auch nochmal so ein bisschen zu Differenzier zu schauen, wenn du Silke sagst, du hast einen Partner, der hat das alle schon durch, dann bringt er ja auch Umgangsfertigkeit und Fähigkeit und Lernte mit.
00:33:02: Also dann gibt es ja so zwei kategorien Männer, entweder die, die noch gar keine Kinder haben, da denke ich mir, okay, das wäre vielleicht was, weil vielleicht wollte ja Kinder kamen, aber nicht zustanden, die die richtige Partnerin gehabt, dann könnte er sich vielleicht so in diese Vaterrolle eher einfühlen als Ersatz.
00:33:17: Aber das hat meistens dann schon einen Grund, warum die keine Kinder haben.
00:33:21: Also das ist dann nicht die Kategorie Mann, die ...
00:33:25: Ja, das sei den Zäugungsumpfweg.
00:33:28: Ja, genau, oder so.
00:33:29: Aber sonst sind das Männer, die sich bewusst, unbewusst in ihrer distanzierten, familienlosen Rolle schon, auch wenn sie nach außen hin sagen, ich wünsche mir das, aber zwischen ich wünsche mir und ich kann es, sind Liegenheitwelten.
00:33:44: Und die dann eben doch kein Verständnis haben, wie die geht um Achtung ins Bett.
00:33:50: Also, da muss ich, also eine Freundin von mir ist allein erzählt mit zwei Kindern.
00:33:55: Weiß nicht, zwei, drei Jahren, drei, vier Jahren.
00:33:58: Jetzt war die Trennung.
00:34:00: Kinder sind allerdings schon älter.
00:34:01: Das heißt, die sind schon Mittelstufe und die eine ist kurz vom Abi.
00:34:05: Und sie hat jetzt seit, glaub ich, ein oder zwei Jahren, ich glaub zwei Jahren, einen neuen Partner.
00:34:10: Der hat noch keine Kinder.
00:34:11: Und sie hat sehr früh die Kinder bekommen.
00:34:12: Das heißt, sie ist auch noch im Mutteralter sozusagen.
00:34:16: Werfegenalter.
00:34:17: Werfegenalter.
00:34:18: Dankeschön.
00:34:19: Und tatsächlich eher ... Wie gesagt, er ist noch kein eigener Vater.
00:34:24: Das heißt, er springt jetzt in so eine Art Patchwork-Vater-Rollereien.
00:34:26: Die wollen noch zusammenziehen, die wollen heiraten, also das scheint gut zu laufen.
00:34:30: Die Kinder akzeptieren ihn auch, alles super.
00:34:32: Wie gesagt, jetzt wollen sie zusammenziehen, überlegen gerade, wohin und wie sie es machen.
00:34:36: Aber er wünscht sich tatsächlich jetzt, das war so eine Art Spätsündung bei ihm jetzt mit ihren Kindern, er wünscht sich tatsächlich ein eigenes Kind.
00:34:44: Und da stelle ich es mir dann als Frau auf Schwerfen, wo ich denke, da hast du beide... Erwachsen.
00:34:49: ...schauen wir aus dem Kröften raus und jetzt... Ich bin gespannt, wie sich das auflöst.
00:34:54: Es kann auch sein, dass so was Lust macht, darauf tatsächlich auch ein eigenes Kind
00:34:57: zu bekommen.
00:34:58: Kennt auch solche Fälle, die dann später noch mal das Zweite gekriegt haben mit einem neuen Partner.
00:35:04: Aber für mich persönlich käme das gar nicht in Frage, weil dann wieder der Loyalitätskonflikt für mich käme.
00:35:09: Was ist, wenn der dann sein leibliches Kind mehr liebt und Differenzen macht zu meinem Kind, was schon da ist und mein Kind sich dann ausgeschossen fühlt?
00:35:19: Und für mich sitzt dieses Trauma von sitzen gelassen, denn so tief, dass ich, ich mein, gut, ich bin dran, ich glaube, dass sowieso bald Feierabend nicht schon ist.
00:35:33: Aber diese Angst nochmal, das Ganze alleine durchziehen zu müssen, hat mich... wirklich komplett abgeschreckt.
00:35:42: Und so mit dem vierzigsten Lebensjahr war für mich auch okay.
00:35:45: Jetzt ist sowieso der Zug abgefahren.
00:35:48: Also nochmal Mutter zu werden.
00:35:49: Ja, genau.
00:35:50: Aber nicht Partnerschaft per se.
00:35:52: Partnerschaft per se nicht, ich wünsche mir schon einer, aber ich finde, es gestaltet sich halt schwierig.
00:35:57: Und als andere Pondung, die Männer, die schon Kinder haben, wenn sie dann gleichaltrig sind, dann finde ich das auch, also das triggert mich dann wieder, ja, das ist dann meine Baustelle, weil ich denke, boah, Scheiße, so hätte ich mir den Papa für meinen Tochter auch gewünscht, dass da wenigstens einer ist.
00:36:12: Oder dann hatte ich auch welche so gedatet, oder halt mit einem war ich letztes Jahr zusammen und dann hat der in unserer Anwesenheit immer seine Tochter angerufen.
00:36:21: Meine Tochter wurde rasend eifersüchtig.
00:36:24: Und das sind so Sachen, die man dann ja auch irgendwie halten muss.
00:36:26: Und dann, wenn es drauf ankommt, sein Kind ist krank, wo fährt der hin?
00:36:29: Natürlich kümmert er sich um sein Kind.
00:36:32: Und das triggert mich schon wieder mit dieser Sitze gelassen werden Wunde.
00:36:36: Und das ist, also es ist so ein Mienfeld von Trägern geworden, durch die Verletzung, die ich erlebt habe, dass das schon ... Ja, also ich weiß nicht, es macht mir schon Hoffnung, wenn du uns achselt, wenn die nachher im zweistelligen Bereich ist, vielleicht wird es dann einfacher.
00:36:53: Aber ich finde gerade so Dating und neuen Partner, weil man will ja auch nicht XY uns leben lassen.
00:36:59: Ich hätte auch schon längst Partner haben können, wo ich hin und weg war.
00:37:03: Aber die passt null zu meinem Kind.
00:37:04: oder ich habe auch welche kennengelernt, die waren Feuer und Flamme für mein Kind.
00:37:07: Aber ich, bei mir sprang eine Funke nicht über.
00:37:11: Den will ich dann auch nicht ausnutzen.
00:37:14: Und das Komplettpaket ist unglaublich schwierig.
00:37:18: Ja, aber es gibt es.
00:37:21: Soll es geben.
00:37:22: Das möchte ich
00:37:23: dir als genau.
00:37:26: Aber tatsächlich hätte auch die letzten,
00:37:29: also ich weiß,
00:37:31: über zehn Jahre Single und dann gibt es ja diese Sprüche von wegen.
00:37:35: Wenn man nicht sucht, dann kommt er von alleine.
00:37:37: Nee, kommt da nicht, weil wenn du tatsächlich so ein Trauma hast und da die Tür zu ist, dann ist die Tür zu.
00:37:43: Und ich habe auch über einige, sage ich mal, Auflösungstechniken da überhaupt meinen Zugang gefunden, weil ich glaube, hätte ich das nicht gemacht, dieses Trauma wirklich auch zu bearbeiten.
00:37:55: Und ich bin ja auch sitzen gelassen worden für zehn Tage nach der Geburt des zweiten Kindes im Wochenbett mit der Aussage, auch ihm geht es nicht gut.
00:38:03: Bitte.
00:38:05: Unfassbar, oder?
00:38:05: Also...
00:38:07: Wenn man sich überlegt, wie du in der Situation warst, hast du auch öfter erzählt, dass du als Frau in der Situation, wo es dir vielleicht nicht gut geht, weil du eine Pizzateller große Wunde in deinem Körper hast und einen Säugling versorgst und einen dreijährigen an dem Rockzipfel hängen hast.
00:38:21: Und dann trotzdem denkst du, oh mein Gott, was hat er?
00:38:23: Was können wir tun?
00:38:24: Wie kann ich ihm helfen?
00:38:25: Sollen wir zu der Therapie?
00:38:26: Sollen wir hierhin?
00:38:26: Sollen wir dahin?
00:38:28: Irre, oder?
00:38:29: Was Frauen dann noch machen?
00:38:30: Heute wird man ganz anders reagieren.
00:38:33: wo man diesen emotionalen Prozess so durch hat.
00:38:35: Ich würde heute auch ganz anders reagieren, wenn ich nochmal in die Situation käme, in der ich damals war, positiver Schwangerschaftstest und er sagt ja, nachdem er zwei Jahre erzählt hat, er will ja Kinder und ich sei ja mehr der Typ für zwei Kinder und la, la, la.
00:38:49: Dieser positive Schwangerschafts-Test, den wir zusammen gemacht haben, und er dann da sitzt und sagt, ja, ich glaube, es ist keine gute Idee, wenn du ein Kind mit mir griffst.
00:38:56: Und ich dann da denke, warum nicht?
00:38:58: Aber ich glaube, dass du dann alleine erziehen wärst, wo ich mir... Also, da würde ich heute ganz anders reagieren.
00:39:04: Ich würde dem auch einfach mal den Maxi Cosi vor die Tür stellen und gehen.
00:39:09: Das macht man nicht, weil man ja als Mutter denkt, ich muss das Kind beschützen.
00:39:12: Nein, er hat die Verantwortung genauso hier.
00:39:14: Bitte schön, mach es, schau, du weißt, wo ich wohne.
00:39:17: Also da wäre ich ganz anders drauf mit dem Wissen von heute.
00:39:21: Aber wenn man das erste Mal in die Situation kommt, man tut es einfach nicht.
00:39:25: Ja, ja.
00:39:27: Ja, es wäre bei mir genau das Gleiche.
00:39:29: Nachhinein mit dem Wissen hätte ich auch ganz anders... Wie
00:39:31: hättest du reagiert?
00:39:34: Nur mich völlig tiefenentspannt zurückgesetzt.
00:39:36: Und so bin ich voller Ängste und voller Stresshormone gebadet durch die Schwangerschaft gegangen.
00:39:44: Ich weiß das auch nicht.
00:39:45: Ich bin umgezogen, saß hier auf dem Fußboden und habe Haufenweise Papier und Anwaltssachen sortiert.
00:39:52: Ich habe auf jeden Scheiß, der da kam, fünf Seiten Antwort geschrieben an meinen Anwalt mit dem Ergebnis, dass der da drei Sätze draus gemacht
00:39:59: hat.
00:39:59: und das an die Gegenseite geschickt hat, weil der natürlich die ganze Emotionalität daraus genommen hat.
00:40:05: Also Wahnsinn.
00:40:09: Also es gibt ja diesen Spruch in der Arbeitswelt, man muss ja nur Leistungen erbringen, dann bekommt man genug Geld dafür.
00:40:16: Also wenn Leistung gleich wert wäre, dann wären wir Frauen alle Militär.
00:40:19: Das ist mir mittlerweile klar geworden, was wir hier für eine Verschiebung haben und dass es eben nur um männliche Leistungen gibt, über das, was Männer meinen leisten
00:40:30: zu müssen.
00:40:30: Ja, guck dir doch unsere Duftbacke vom Bundeskanzler an.
00:40:32: Also da fällt einem doch nichts mehr zu ein, was der von sich gibt.
00:40:36: Das ist einfach nicht mehr normal.
00:40:38: Ich verstehe auch keine Frau, die die Partei wählen kann.
00:40:40: Aber gut.
00:40:42: Ich verstehe gar nicht mehr, was man will.
00:40:45: Nee, egal.
00:40:46: Du hast gesagt, du hast eine Facebook-Gruppe.
00:40:47: Lass uns da doch mal, wenn jetzt einige von, wo auch immer Spotify oder sonst wo sitzen und sich sagen, was Facebook-Gruppe, was sie da schreiben oder sagen, absolut meine Welt.
00:40:59: Wie kann man sich zusammentun?
00:41:00: Was hast du getan?
00:41:01: Das heißt, du hast eine Facebook-Gruppe gegründet.
00:41:03: Wie heißt die und was ist dein Anliegen hinter dieser
00:41:06: Gruppe?
00:41:07: Naja, also ich habe relativ schnell gemerkt, ich glaube, die Gruppe habe ich gegründet, da war meine Tochter ein halbes Jahr alt.
00:41:11: Ich habe schnell gemerkt, dass ich
00:41:14: keine
00:41:14: Piergut gefunden habe, wo ich mich richtig verstanden gefühlt habe.
00:41:17: Also wie auf dem Spielplatz, die Ponyhof-Familien, die mich massiv getriggert haben, das war nicht meine Piergut.
00:41:26: Andere Leineziehenden, die aber nur gejammert haben, wie schlimm der Kindsvater war, wie schlimm das Kind, weiß ich nicht, am Wochenende... Mit Gummibärchen vollgestockt wurde es.
00:41:38: Ja, ich erkenne deren Leid an.
00:41:39: Ich will das nicht absprechen, aber es ist nicht mein Thema.
00:41:42: Und dann war ich bei Alleineziehentreffs am Wochenende und dann haben sich alle wieder aufgeregt über ihre Gerichtsverhandlungen.
00:41:47: Und ich habe immer gemerkt... Es ist nicht meins.
00:41:50: Es ist nicht mein Thema.
00:41:51: Meine Themen sind andere.
00:41:53: Sie fühlen sich anders an.
00:41:54: Ich fühle mich von denen nicht verstanden.
00:41:55: Sie verstehen mich nicht.
00:41:56: Weil für mich immer dieses schwarz-weiß Denken damals noch so groß.
00:42:00: Aber ich dachte, ich weiß nicht, warum die Jammern, die sollen doch froh sein, dass die überhaupt einen Vater haben.
00:42:04: Ich muss alles immer alleine machen, ja.
00:42:07: Mittlerweile sehe ich es auch reflektierter und differenzierter.
00:42:10: Aber das war der Impuls, dass ich dann... bei Facebook ganz viel Alleine ziehen in Gruppen, Loch und Löcher, aber keine Gruppe, die speziell darauf spezialisiert war, Alleine ziehen.
00:42:20: Was heißt es unter als Vorschuss zu beantragen?
00:42:22: Was heißt es, wenn man Vaterschaftstest, ein DNA-Test beantragen muss?
00:42:28: Was heißt es wirklich, alleine zu sein?
00:42:30: Wohin geht man?
00:42:30: Welche Stellen stehen zur Verfügung?
00:42:32: Welche Gelder stehen an zur Verfügung?
00:42:34: Und dann habe ich diese Gruppe gegründet und ... Wir haben mittlerweile über tausend einhundert Mitglieder.
00:42:43: Und was ich dort feststelle ist, wenn man etwas postet, hat man sehr viel Anteilnahme und diesen Pool von, ich fühle mich verstanden, ich fühle mich gesehen, ich fühle, dass man mich fühlt.
00:42:55: Was ich dort aber halt tatsächlich erlebe ist und das, also meine Hypothese ist, ich beziehe das auf... doch dem Zeitmangel.
00:43:04: Es ist wenig Austausch, weil klar, diese Frauen rotieren, vierundzwanzig Stunden.
00:43:08: Ja, gerade weil sie ohne Kinder sind.
00:43:10: Ja, die rotieren,
00:43:11: die rotieren Tag und Nacht.
00:43:13: Und der Nervensystem ist bei allen absolut am Limit, absolut im Alarmausnahmezustand und nur noch im Funktioniermodus.
00:43:25: Da ist wahrscheinlich auch gar keine Kapazität mehr für.
00:43:28: ich halt mein Pläuche oder ich tausche mich mal aus oder wie machst du das?
00:43:31: Weil da geht es einfach nur noch ums Überleben fürs Nervensystem.
00:43:35: Wie heißt denn die Gruppe?
00:43:37: Allein alleinerziehend ohne KV und ohne KV in Klammern.
00:43:44: Weil es sagt es eben allein, alleine ziehen.
00:43:46: Ich finde auch diese Wortwahl alleine ziehen ist auch wieder falsch.
00:43:49: Das müsste auch differenziert werden, getrennt erziehen.
00:43:51: Dann ist es klar, es sind beide Eltern da und man erzieht aber getrennt.
00:43:55: Welcher weiß auch immer, da würde es dann wahrscheinlich auch wieder, hier ist es so, da ist es so, dann die Wechselmodelle.
00:44:01: Genau.
00:44:03: Oder es gibt halt nur diesen Wochenend McDonald's-Papo, oder es gibt wirklich den Papa, der sich am Wochenende richtig kümmert, ne?
00:44:10: Genau, also da gibt es ja auch ohne...
00:44:12: Oder die eigene Mutter abschiebt, also an die Oma.
00:44:15: Ja,
00:44:15: oder die neue Partnerin.
00:44:17: Genau, gibt es ja auch.
00:44:18: Also gibt es nichts, was es nicht
00:44:20: gibt,
00:44:20: aber diese Nische wirklich alleine, alleine ziehen zu sein.
00:44:24: Diese Thematik, die uns alle verbindet.
00:44:27: die Kinder haben kein Papa, dann wird viel darüber ausgetauscht, welche Literatur passt, was man als Bücher bei kleinen Kindern gut nutzen kann oder halt auch Erfahrungsaustausch, wenn Mütter, die jetzt frisch genau in der Situation stecken wie ich vor sieben Jahren schwanger und die wissen genau, kacke, der will das nicht, ich stehe alleine da.
00:44:49: Emotional, wer fängt ein auf?
00:44:51: Nicht die verheiratete Ehefrau mit ihren drei Kindern.
00:44:55: Die ist es nicht.
00:44:56: Die ist es nicht.
00:44:59: einfach dieses Gefühl, ja jemand versteht mich, jemand versteht mich, was ich da gerade emotional durchmache und vielleicht so wie du, so wie du mir jetzt perspektivisch sagst, hey das mit der Partnerschaft kann in fünf Jahren noch mal so und so sein, kann ich aber Frauen, die jetzt gerade frischen Kind haben oder ein, zwei Jahre schon sich durchboxen, sagen hey mit sechs und ein halb Jahren, da wird es noch mal so und so.
00:45:18: und die Meilenstein, die ich gegangen bin, als Vorbild oder als Erfahrung mitgeben.
00:45:23: und das ist so... Also ich hätte mir das damals gewünscht und ich war froh, dass diese Gruppe dann auch so gewachsen ist.
00:45:32: Hast du da auch Frauen drin?
00:45:34: Also ich nehme an, du hast da nur Frauen drin?
00:45:36: Ja,
00:45:36: da lasse ich auch keine Männer rein.
00:45:39: Okay.
00:45:39: Ja gut, du sagst ja auch ohne KV, das heißt ja der männliche Part ist ausgeschlossen.
00:45:43: Gibt es da auch schon Mütter, die ältere Kinder haben oder hast du da wirklich sehr viele mit kleinen Kindern?
00:45:49: Ist gemischt, ist wirklich gemischt.
00:45:50: Es gibt auch schon welche, die auch schon neuen Partnerschaften sind.
00:45:55: die dann auch von dieser Erfahrung berichten können, weil anfangs war eigentlich die Meinung so, nee, wirklich nur stumpf alleine ziehen.
00:46:03: Das kann sich ja ändern.
00:46:04: Und trotzdem hat man ja eine Erfahrung, die man dann mit anderen teilen kann und eben perspektivisch sagen kann, ja, das kann sich aber auch dahin verändern.
00:46:11: Also die Frauen dann auszuschließen, nur weil sie einen neuen Partner haben und nicht mehr in Anführungsstrichen alleine sind.
00:46:20: haben wir auch aufgehoben.
00:46:22: Ja, es ist
00:46:23: tatsächlich im Anfang wirklich so, gerade auch mit so einem krassen Trauma, was da entstanden ist, ein sehr starkes Ablehen.
00:46:28: Ich weiß es selbst, wo ich... Ich habe ja auch erst die gut allein erziehen Facebook-Gruppe, die jetzt schon fünfzehntausend Mitglieder hat.
00:46:34: Erstmal nur für Frauen, also die nur für Frauen hat fünfzehntausend.
00:46:39: Es ist auch nur noch eine reine Austausch-Gruppe, also wo wirklich die Gruppe von alleine sich trägt und da ist wirklich guter und viel Austausch muss ich sagen.
00:46:48: Und dann habe ich noch, weil es dann hieß, ja, aber die Männer habe ich gesagt, nee, ich kann die nicht hier reinlassen, weil man muss wirklich manche Themen unter Frau besprechen, ja.
00:46:56: Und dann habe ich noch eine Mixgruppe aufgemacht für Frauen und Männer.
00:47:00: Ich glaube, da sind jetzt viertausend drin.
00:47:03: Da ist tote Hose.
00:47:05: Da frage ich mich, ich habe da auch einen männlichen Atmen drauf, also einen alleinerziehenden Papa, den wir auch schon mal hier im Interview hatten.
00:47:12: Und da merkt man wieder diesen Unterschied, dass Frauen sich austauschen müssen.
00:47:17: in Gruppe und das ist sehr hilfreich auch ist gut.
00:47:19: Das gibt auch manchmal Zickenkrieg kennst du wahrscheinlich auch.
00:47:21: Da wird mal wieder was unter der Gürtellinie gepostet.
00:47:24: Das muss man aber mehr löschen und so oder Streitschlichtung betreiben.
00:47:29: Aber tatsächlich habe ich da am Anfang auch ganz stark gemauert und eine der Fragen ist auch, hast du einen neuen Partner?
00:47:35: Früher habe ich die komplett ausgeschlossen, wo ich hatte, nee, du weißt gar nicht, was wir hier allein und obwohl ich selbst keinen Partner hatte, habe ich aber gemerkt, na ja, ... auch durch die Freundin von mir, die alleine erzielt war ... ... und so weiter, die dann auch einen neuen Partner hatte.
00:47:51: Da habe ich gemerkt, na ja, bei manche Themen bleiben halt schon bestehen ... ... und dann habe ich es zumindest nach gesetzlicher Definition gemacht.
00:47:56: Das heißt, wenn man noch nicht mit dem Partner zusammen wohnt, ... ... ist das völlig in Ordnung, in dieser Gruppe zu sein ... ... und in der Mixed-Gruppe kann man auch Patchwork haben ... ... oder eine andere Erfahrung haben, das ist völlig in Ordnung, ... ... dass die auch da noch weiter einen Austausch haben.
00:48:10: Aber tatsächlich, es ist am Anfang so ein völliges ... Ne?
00:48:13: Ja, genau.
00:48:15: Das löst sich tatsächlich ein Stück weit oder das Interesse kommt zurück und das ist ja auch ein ganz natürliches und das ist einfach ein Prozess und ein Werdegang, der damit einhergeht.
00:48:28: Genau, wo man sich entwickelt.
00:48:30: Ein Punkt hätte ich noch vielleicht auch so eure Erfahrungen, die mich interessieren würde.
00:48:36: Geht es euch auch so, dass... Also wie soll ich das sagen, wenn ich zum Beispiel Freundin habe oder bekannte oder über die Schule oder Kita-Mütter kennengelernt habe.
00:48:44: Und die kam aus ihrem vermeintlichen Ponyhof-Familien.
00:48:47: Dass man da
00:48:48: dann,
00:48:49: ich weiß nicht, so eine Energie, sowieso, wenn man sich irgendwie getroffen hat zum Laternlaufen, da war der Mann mit, klar, ich war das fünfte Rad am Wagen.
00:48:57: Aber ich hatte auch immer so das Gefühl, ich weiß nicht, haben die Frauen Angst vor einer anderen weiblichen Energie, weil sie Angst um ihre Männer haben?
00:49:05: Oder haben sie... wollen sie gar nicht so in den Austausch mit Alleine ziehen gehen, weil sie sich so vor diesem Thema schützen wollen, vielleicht aus einer Angst selber mal Alleine ziehen zu sein oder zu werden und quasi das durch das, also dadurch den Kontakt vielleicht nicht halten wollen, weil es ja daran erinnert, dass das ja eine Möglichkeit wäre, also kann sich ja jeder bei jedem kann das ja passieren, dass die Beziehung mal nicht mehr ist.
00:49:34: und Also, wie ist denn das Erlebnis von euch halt mit anderen Frauen, die in, ja, in Ehen oder in Beziehung sind?
00:49:44: Also, tatsächlich, das Verhalten, was du... Also, es ist immer alles irgendwie im Feld, ne?
00:49:49: Sie könnten mir den Mann wegnehmen oder vielleicht passiert es mir auch.
00:49:53: Und tatsächlich, diese Abneigung... die du oder diese unterschwellige Abneigung oder auch dieses... Es sind mehrere Komponenten.
00:50:00: Also wenn ich diese Abneigung spüre und das tue ich nicht bei allen, die aus dem Ponyhof kommen, habe ich das Gefühl, dass bei denen der EEE schon was schief hängt, aber man zeigt es noch nicht.
00:50:10: Und das ist dann natürlich eine große unterschwellige Angst in deiner Verkörperung.
00:50:15: Zweitens, man hat ein mediales Bashing von Alleinerziehenden, die ja immer nur so als Opfer oder Selbstschuld oder sonst was dargestellt werden, ohne wirklich die Leistung mal anzuerkennen und das, was wir so tun.
00:50:27: Und das spielt auch noch mit.
00:50:28: Das ist so wie, wenn jemand gegenübersteht und sagt, er hat, er bezieht Bürgergeld oder so.
00:50:32: Das ist so, das ist irgendwie nicht so.
00:50:34: die gleiche Energie.
00:50:37: Da will man eigentlich gar nicht mehr zu Themen beschäftigen, die sind schwer.
00:50:41: oder wenn jemand gerade verstorben ist.
00:50:43: Da ist es schwer.
00:50:44: Da ist so eine Schwere drin.
00:50:45: Das ist nicht... Was neugierig macht oder hey, lass uns darüber reden, sondern das ist einfach auch in so einem Framing drin.
00:50:54: Aber andererseits erlebe ich auch Frauen durchaus oder auch Männer aus dem Ponyhof, die da ganz easy mit umgehen können.
00:51:05: Und da habe ich so das Gefühl, die haben wirklich eine gute Partnerschaft und da wird überhaupt kein Gefahrenpotenzial.
00:51:11: Gewittert.
00:51:13: Also ich sehe das auch von bis.
00:51:14: Ich muss sagen, dass ich wenig Kontakt... zu den beiden extremen habe, sondern mich eigentlich fokussiere auf so ein, zwei Leute, die da echt komplett in der Mitte sind und mir sehr nahestehen, sehr viele Jahre auch schon sehr nahestehen, wo ich sehr viel über deren Ehe weiß, wo die betroffene Frau aber eben auch sehr viel übers Alleinerziehen weiß dadurch, dass sie es in ihrem Freundeskreis viel sieht und sogar für sich auch immer wieder abwegt, welcher Weg für sie besser ist, weil natürlich auch in jeder Ehe knatscht es mal, da kommen dann auch mal irgendwie Sätze wie, boah ich überleg das ehrlich, ob wir das jetzt hier noch durchziehen müssen, vielleicht noch für die Kinder oder was, aber vielleicht auch nicht, aber eigentlich mag ich den ja auch, also wo schon doch auch reflektierter auf die Problematik in der Ehe geblickt wird, weil sie eben die andere Seite auch sieht und deswegen nicht gleich eine Kurzschlussreaktion folgt, weil sie eben auch anerkennt, wie schwierig es dann ist, wo ganz klar abgewägt wird.
00:52:12: Was sind die Vorteile?
00:52:13: Was sind die Nachteile?
00:52:14: Also es kann gehen von ganz ehrlich, du wünschst dir das, was ich habe und ich wünsche mir das, was du hast.
00:52:21: Die gehen mir alle auf den Keks, ständig will einer was von mir, dann lässt er auch noch seine Scheiße da liegen.
00:52:26: Ohne Witz,
00:52:26: das regt mich voll auf.
00:52:27: Und ganz ehrlich, ich will auch mal nach Hause kommen und keiner ist da.
00:52:30: Also
00:52:34: ich habe großen Respekt vor Familienkonstellationen, wo alle an einem Ort wohnen.
00:52:39: Und genau das passiert, dass du eben nicht einfach die Tür zu machen.
00:52:41: kannst du sagen kannst, wir sehen uns morgen wieder.
00:52:43: Ja, genau.
00:52:44: Ja, das und das andere, also wirklich diese oder die halt so unglücklich sind in ihren Ehen, dass es denen schon egal wäre, die mir vielleicht noch danken würden, wenn ich ihnen die Männer abnehmen würde.
00:52:52: Ja, also auch das extrem gibt es.
00:52:57: Ja, es gibt auch, das ist aber so unterschwähnt, das sind auch keine gute Bekannte oder so.
00:53:01: Dann merkst du mehr so an den Reaktionen, wenn sie dann rausfinden, dass du alleine zählen bist, dann wird's irgendwie so ein bisschen komisch.
00:53:08: Dann gibt's auch welche, die dann erst sehr spät damit rausrücken.
00:53:11: Ja, ich war auch schon mal in der Situation, die aber dann schnell wieder ein Partner hatten oder neulich eine, wo ich dachte, die führen auch eine Mega-Ehe, die mir dann im Gespräch eröffnete, dass sie sich jetzt getrennt hat.
00:53:25: Und ja, also es sind so viele Trennung auch wieder um mich herum.
00:53:29: Es gibt, also wenn ich mir so die Ehen angucke.
00:53:33: Es ist wenig, es gibt sie schon, aber es ist ganz, ganz selten, dass ich denke, ja, so stelle ich mir das auch vor.
00:53:40: So wie es bei denen läuft, würde ich es mir vorstellen.
00:53:42: Damit ist nicht gemeint, es ist konfliktfrei oder alles nur heiti-taiti, sondern es geht auch darum, okay, die machen es aber zusammen und die gehen auch zusammen durch Konflikte.
00:53:53: Also das wird von beiden Seiten irgendwie getragen.
00:53:55: Das, was man aneinander hat, steht dann doch über den potenziellen Konflikt und es wird miteinander geredet und eine Lösung gefunden.
00:54:03: Aber das ist so, so selten.
00:54:05: Weil in allermeisten denke ich mir, Gott sei Dank muss ich die Scheiße nicht ertragen.
00:54:09: Oh ja.
00:54:10: Also es ist so durchwachsen, aber ja, gut, ich meine, die Frage war ja, wie uns begegnet wird und nicht wie wir den begegnen.
00:54:18: Also ja, ich glaube schon, dass es das gibt, aber ich bin sehr fokussiert auf meinen kleinen, doch sehr engen Kreis.
00:54:26: Und das ist also, glaube ich, auch immer so eine Typsache und wo man dann matcht und wie man dann die Bereiche auch auslebt.
00:54:32: Also entsprechend machen wir Sachen zusammen, wo ich sage, ich stelle mir das schon so vor in der Ehe oder auch in der Partnerschaft, Urlaube gemeinsam zu machen.
00:54:41: machen die auch, aber darüber hinaus ist es halt oft so, dass wir mehr den Drang haben, den Kindern die Welt zu zeigen und dann machen wir Frauen das halt zusammen.
00:54:49: Dazu muss natürlich auf der anderen Seite auch die Bereitschaft sein.
00:54:51: Ich glaube, die, die so ihren Mann dann als Dreh- und Angelpunkt sehen, so als Zentrum und das ist Mainz und das muss ich beschützen und alles bleibt hier im kleinen Kreis und bloß keinen anderen von außen irgendwie reinlassen.
00:55:01: Da hast du oft diese, diese Thematik dieses, oh die ist alleine, die können mir den Mann wegnehmen.
00:55:05: Und da habe ich auch immer das Gefühl, die sind sich eigentlich ihrer Sache gar nicht sicher.
00:55:10: Und dann, da geht immer, die Angst will ich auch nicht haben.
00:55:12: Also, die wissen auch nicht, wie sie, das sind oft Leute, die auch nie in ihrem Leben alleine waren und nichts alleine regeln mussten, die schon Angst haben, bei einer Versicherung anzurufen, um was nachzufragen.
00:55:24: Wo ich mir denke, ja, den, also, solche, solche, oder auch diese Sache in der Schwangerschaft, sich nicht die Schuhe zu binden können, die es rumgenörgeln, rumgestöne, wo ich mir so denke, ja, weil du den Luxus hast, dass du nörgeln kannst.
00:55:35: Weil du einen hast, den du dir anrufen kannst.
00:55:38: Wenn du das nicht hast, kannst du dir auch die Schuhe zu binden.
00:55:40: Wollen wir beten?
00:55:41: Das ist einfach, also, ja.
00:55:44: Ja, ich frage nur, weil genauso differenziert habe ich das ja auch erlebt, von bis und einfach.
00:55:49: so eure Erfahrungswerte dazu, was ich halt... Was ich spannend finde, ist, ich habe die letzten Jahre bis dieses Jahr August in Hamburg gewohnt, also in einer richtig großen, großen Großstadt.
00:56:02: Man möchte meinen, da müsste man das, die Netzwerke müssten platzend vor Alleine ziehen.
00:56:07: Und trotzdem die Gruppen, die WhatsApp-Gruppen, Facebook-Gruppen, Alleine ziehen in Hamburg waren riesig.
00:56:13: Aber zum Connecten hat es irgendwie selten gereicht.
00:56:16: Und trotzdem hatte ich dann dort Wochenenden, wo ich mit meiner Tochter im Grunde alleine zu Hause war und war wieder alleine was jedes Wochenende unternehmen.
00:56:24: und organisieren und planen musste.
00:56:27: Also genau, und dann habe ich mich halt auch oft von diesen Ponyhof-Familien, ja die haben sich untereinander alle getroffen, aber komischerweise am Wochenende dann wurde ich nicht mehr dazu eingeladen, alleine mit der Mutter, mal die Woche trinken gehen oder einkaufen gehen oder nach der Kita noch irgendwie auf dem Spielplatz, das ist okay, aber dieses Safe Place am Wochenende von Family, da war für mich halt einfach kein Zugang.
00:56:52: Ja, das
00:56:54: kenne ich auch von meiner Nachbarin, die kannte ich sogar noch.
00:56:57: Ich bin ja wieder in die Heimat zurückgekehrt nach der Trennung.
00:57:00: Die kannte ich noch, wir waren früher in einer Klicke als Schüler zusammen.
00:57:05: Und die wohnte direkt neben mir, war lustig, ne?
00:57:08: Man hat sie, sie hat mich da auch hier und da mal unterstützt, aber als, ich weiß noch, wo ich, ich krill ja so gerne oder ich liebe es, wenn so im Frühling so dieser Krill-Duft so durch die Lände streift.
00:57:21: Und ich spürte, ähm, draußen wird wieder gekrillt und ich fühlte mich so ausgeschlossen.
00:57:26: Ja, weil so ein Grillabend ist irgendwie auch so ein Family-Ding.
00:57:28: Ja, und dann schnupperte ich, wo kommt denn der Grill duft her und ich habe einen Balkon im oberen Stock und konnte sozusagen in den Garten schauen und merkte, dass sie mit ihrem... Partner, ich weiß gar nicht, ob die verheiratet waren und sie hatten auch eine Tochter, sich ein anderes, auch aus dem Kindergarten, also die kannte ich eigentlich alle und ich kannte auch die eingeladene Mutter noch gut, auch von früher, sie mit ihrem Partner und auch den zwei Kindern, also da waren im Prinzip drei Kinder und vier Erwachsene,
00:57:53: haben
00:57:53: sich da ihr Bierchen und ihre Wurst geteilt und ich habe alle Stimmen oben bis auf dem Balkon gehört und habe gedacht, es wäre für die ein leichtes.
00:58:01: Ja, genau.
00:58:01: Ja, genau.
00:58:02: Bei mir
00:58:02: zu klingeln und mich auf eine Wurst einzuladen.
00:58:04: Danke.
00:58:05: Ich fühle das genauso, ich hab die Situation auch erlebt.
00:58:07: Und das war für mich so, mach ich was falsch, liegt's an mir.
00:58:13: Das ist das, was unsere Kinder in der Schule jeden Tag erleben.
00:58:16: Auf unterschiedliche Arten und Weisen, die es ausgeschlossen werden.
00:58:19: Ja.
00:58:20: Ist nicht cool.
00:58:21: Ist überhaupt nicht cool, nee.
00:58:23: Aber
00:58:23: was du sagst so grundsätzlich zum Wochenende, dabei denke ich immer, weiß nicht, ob ich da großartig anders wäre.
00:58:29: Also ich würde schon, ich meine, das sind zwei Tage, aber ich würde auch im Innerpartnerschaft, wenn alle arbeiten sind, unter der Woche ist Hektik mit Schule, da würde ich auch gerne so ein bisschen in Zweisamkeit mit den Kids dann Sachen unternehmen wollen.
00:58:44: Da brauche ich jetzt auch nicht unbedingt noch irgendwie eine andere Mutter mit ihren Kindern dabei.
00:58:47: Man will ja auch irgendwann mal ein bisschen Ruhe haben und wirklich dieses Familiending, dafür hat man es dann ja auch.
00:58:52: Also das ist schon was, was ich auch auf jeden Fall gerne so machen würde.
00:58:56: Und trotzdem hat man, glaube ich, einen Blick drauf, dass... ja.
00:59:00: Also nur weil mein Mann zu Hause ist, lade ich jetzt meine alleinerziehende Freundin nicht aus, ne?
00:59:04: Ganz bestimmt nicht.
00:59:06: Ich habe es aber auch wirklich lange genossen, also erst nach dem ersten Cut, wo man wirklich andere Eltern nicht ertragen kann.
00:59:15: Überall nur Happy Family sieht.
00:59:17: Ja, dann ich ja auch mitbekommen habe, dass er schon direkt sich neue Partnerinnen gesucht hat, eine nach der anderen, bis er dann... paar Jahre später dann doch bei einer Sesshaft geworden ist.
00:59:27: Dann stellst du dir vor, wenn die Kinder bei ihm sind, die machen jetzt einen auf Happy Family und dann läuft auch wie so ein Schluck Wasser durch die Kurve.
00:59:37: Ja, das finde ich viel schlimmer.
00:59:39: Genau, das werdet ihr nicht erleiden müssen.
00:59:41: Das ist ein Vorteil für euch beide.
00:59:44: Und dann fühlt man sich ja noch viel Ehländer und will gar nicht mehr rausgehen, weil überall ja Menschen und Kinder rumlaufen.
00:59:53: Und dann kommt irgendwann, kam bei mir, dass ich gemerkt habe, es gibt noch andere Alleinerziehende, die, und dann hat man auch ein Spielplatz irgendwo gesessen, da war eine andere Mutter, mit der wir mich unterhalten, und dann haben wir plötzlich so durch die Art und Weise, wie wir um den heißen Preirum getanzt sind, gemerkt, ey, bist du auch Alleinerziehende, ja du auch.
01:00:08: Und dann hat man plötzlich diese Mutterconnections mit anderen Alleinerziehenden, dann haben wir auch Gartenpartys gefeiert, halt einfach nur mit Alleinerziehenden und Kindern, also haben uns da auch eine schöne Zeit gemacht.
01:00:17: Und dann fing ich an, es zu genießen, eben nicht diesen trögen Partner an meiner Seite zu haben.
01:00:22: Wenn dir dann da manchmal so, ne, so Sommerstimmung auf dem Spielplatz, dann fängt so an so, wir wollen noch Krillen heute Abend, du, da müssen wir noch einkaufen.
01:00:30: Frauvoll, aktiv, voller Hoffnung.
01:00:33: Das muss jetzt ein tolles Family-Event sein, Mann eher so am Handy so.
01:00:39: Da wusste ich so genau, ich bin so froh, dass ich hier keinen Trögen habe, den ich die ganze Zeit noch mal pämpern muss.
01:00:44: Es reicht nur, wenn ich bei den Kindern irgendwie pusche.
01:00:47: Und dann wusste ich ganz genau, wenn ich Bock habe zu grillen.
01:00:49: Genau.
01:00:50: Ja, um mal bei dem Grillbeispiel zu bleiben.
01:00:52: Ich habe alles da.
01:00:53: Ich kann das mittlerweile alleine.
01:00:54: Ich habe auch alles eingefroren.
01:00:56: Ich kann sofort, wenn ich Bock habe... Grillen.
01:00:59: Und das habe ich dann noch manchmal ganz spontan gemacht und ich musste ja nur meine Kinder überzeugen.
01:01:03: und ganz ehrlich, selbst wenn die keinen Bock haben, dann esse ich die Wurst alleine.
01:01:05: Also die Dinge für mich selbst anstoßen zu können und das mir ins Leben zu holen auf was ich Bock habe und auf keinen Kompromiss mehr warten zu müssen, auf keinen Ehemann, den ich mir noch in die richtige Position bete, damit es dann doch noch ein schöner Tag wird oder diese viele Enttäuschungen.
01:01:21: Das sind so viele Erwartungen.
01:01:23: Das tolle Weihnachten, der tolle Geburtstag, das tolle Familienfest, die tolle Einschulung.
01:01:28: Das muss immer auch mit dem Ehepaar, der muss dann auch in der gleichen Stimmung sein.
01:01:31: Weil man ist ja eine Familie, da ist so ein Erwartungsdruck im Familiären, wo ich einfach nur daneben stehen konnte und sagen konnte, bis der Ruf erst einmal ruiniert lebt.
01:01:41: Das ist recht ungeniert, ja?
01:01:43: Da war eine völlige Green Card.
01:01:46: Ich musste keinem gesellschaftlichen Erwartung mehr im Großen erfüllen, nicht mehr Happy Family spielen.
01:01:52: Alles cool und wenn ich kein Bock hatte rauszugehen, wenn ich halt zu Hause geblieben.
01:01:56: Ja, diese Freiheiten schätze ich auch.
01:01:57: Also ich konnte jetzt umziehen ohne irgendwelche Bewilligung vom Kindvater.
01:02:02: Ich konnte meiner Tochter einen Namen geben, wie ich ihn wollte.
01:02:05: Ich konnte sie taufen, wie ich es wollte.
01:02:08: Du
01:02:09: kannst in der Schule
01:02:09: haben, wo du willst.
01:02:10: Genau, ich muss keine Unterkonto
01:02:11: öffnen, die du
01:02:12: willst.
01:02:13: Du kannst
01:02:13: in der Schule haben, wo du willst.
01:02:14: Genau, braucht nur die Negativbescheinigung vom... Jugendamt von der Beistandschaft und feel free.
01:02:22: Das ist definitiv auch ein Vorteil.
01:02:24: Keine Diskussion.
01:02:25: Allein schon die Namensfindung, wie sich da schon Paare kriegen wegen der Namensfindung.
01:02:30: Ja.
01:02:31: Das war alles mir überlassen.
01:02:33: Fluch und Segen zugleich.
01:02:34: Klar, manchmal hätte ich auch gedacht, jetzt eine zweite Meinung.
01:02:37: Aber
01:02:38: ja, so ist mein Weg gewesen und so ist er.
01:02:42: Das
01:02:42: war kein, mit dem du das Kinderzimmer streichen kannst, aber du entscheidest, welche Farbe an die Wand kommt.
01:02:46: Genau.
01:02:49: Ja, und keinen hoffen, dass der andere mitspielt.
01:02:53: Ja, das
01:02:53: weiß ich nicht, ob man nicht manchmal doch die Hoffnung hat, dass da irgendwie mal mehr Interesse noch kommt.
01:02:58: Also bei mir ist das abgeschrieben.
01:03:00: Das wollte ich dich noch fragen, Dorothea.
01:03:02: Wie ist das denn jetzt?
01:03:03: Also wir sind ja schon am Ende des Podcasts.
01:03:05: Wie ist das denn jetzt bei dir?
01:03:06: Oder wie habt ihr es geregelt?
01:03:07: Ich meine, das Kind wird älter.
01:03:09: Und das Kind wird irgendwann achtzehn sein.
01:03:12: Und was, wie werdet ihr es handhaben, wenn sie den Papa kennenlernen oder zumindest Kontakt haben?
01:03:17: Ja, das
01:03:17: ist eine schwierige Sache.
01:03:18: Sie sagt auch schon, bestimmt weiß mein Papa gar nicht, dass er eine Tochter hat, ist so doch, das weiß er ganz genau.
01:03:25: Also Papa wurde reingewachsen.
01:03:26: Ja, total
01:03:27: in ihrer Welt.
01:03:28: Und ja, wenn sie den Kontakt will, kann ich ihr den ja nicht... verbieten, ne?
01:03:34: Ich möchte ihn auch nicht verbieten in dem Sinne, sondern ich möchte sie vor Leid bewahren, aber ich weiß.
01:03:39: Ja, aber die Sache, ja, da kannst du nicht, das kannst du schon mal vergessen, das kannst du nicht.
01:03:43: Aber lässt er sich darauf ein, ist ja eher die Frage, ne?
01:03:46: Also ist... Nein, nein,
01:03:47: nein.
01:03:49: Aber ich weiß auch zum Beispiel letztes Jahr, im Sommer oder dieses Jahr im Sommer, habe ich alte Freunde zufällig getroffen, die ihn und mich noch aus der Zeit kennen, wo wir kurz zusammen waren.
01:04:00: Sagst du, du bist doch die Ex von... Punkt, Punkt, ist so, ja, du hast ein Kind und ich guck ihn an, ja, ein Tochter.
01:04:07: Ich so, weißt du gar nicht, wer der Vater ist, guckt er mich an?
01:04:11: Na, völlig verbladert, was ich jetzt will, hab ich ein Foto von meiner Tochter gezeigt.
01:04:15: Der hatte eine Gesichtsentgleisung, der musste sich erst mal hinsetzen, sagt so, ist ne ... Ja, na klar, ne?
01:04:21: Sagt er so, ist nicht wahr, das ist seine Tochter, ich so, ja.
01:04:24: Er hat nie was gesagt, nie was, also er verleugnet dir auch kompletten Freundeskreis und ... Mein Bauchgefühl ist, ich brauche da gar nicht ankommen.
01:04:32: Oder wenn, dann wird da die übelsten Geschichten erzählen, dass ich eben das Kind angehängt habe oder was nicht alles.
01:04:40: Am besten steht die erst mit zwanzig bei dem Mal vor der Tür, wenn sie selber an einem Punkt ist, wo sie das einordnen kann.
01:04:47: Ja, und vor allem, sie wird ja auch propertär.
01:04:49: Das heißt, sie wird wissen, wie Kinder entstehen, welche Geschichte.
01:04:53: Oder weißt du es schon, wie du oder was du ihr sagen wirst?
01:04:56: Das weiß ich schon.
01:04:56: Dadurch, dass wir Zweckkaninchen haben und auch eine Zucht, hat sie neulich gesagt, macht der Papa jetzt die Babys in sie rein.
01:05:06: Also wie weiß, dass ein Papa aktiv beteiligt ist, das ist schon mal gut.
01:05:10: Aber wieso kommt sie noch nicht auf den Drüchter, dass du Papa kennst?
01:05:13: Oder was erzählst du ihr genau?
01:05:15: Also ich halte das positiv.
01:05:17: Ich sag, ja, wir waren kurze Zeit zusammen und ich finde es nicht schön, dass er sich... ich hab's nie verbringt.
01:05:24: Also es ist kein Tabuthema, ne?
01:05:26: Zum Beispiel, ich hab eine Freundin, die hat ein Spenderkind, das ist ein absolutes Tabuthema.
01:05:30: Und da spricht das Kind auch intuitiv dieses Thema nicht an.
01:05:34: weil es spürt, das ist kein Gesprächstier.
01:05:37: Und wir reden da offen drüber.
01:05:38: Also ich habe ja auch schon mal ein Foto gezeigt, weil ich sage, ich habe blaue Augen, die schönen brauen Augen, das hast du von deinem Papa.
01:05:49: Aber viel erzähle ich auch nicht.
01:05:52: Aber du erzählst, dass ihr das hier kurz, also dass ihr euch geliebt habt.
01:05:55: Genau, genau.
01:05:56: Und dass, aber Papa, dass ihr nicht mehr zusammen seid.
01:05:59: Genau.
01:06:00: In der Kürze der Beziehung, allzu viel gibt es da ja auch nichts zu erzählen.
01:06:04: Was ich ja tatsächlich noch nicht gesagt habe, dass die eigentlich einen älteren Halbbruder
01:06:10: hat.
01:06:10: Das war es mein Sohn jetzt, dass er eine ältere Halbschwester hat.
01:06:13: Wann er die denn mal kennenlernen darf?
01:06:15: Da sag ich immer, musst du Papa mal fragen, meinetwegen kannst du gerne kennenlernen.
01:06:18: Also
01:06:19: meine Kinder hätten ja gerne, also meine Tochter hätte gerne noch eine jüngere Schwester.
01:06:22: Da hab ich gedacht, ich bin raus, das darf
01:06:25: sie so... Ja, ich denke, dass sie da wieder auch so Bilder, meine Tochter spinnen würde, so älterer Bruder, aber an den komme ich ja nicht ran.
01:06:34: Also ich, ne?
01:06:36: Wie soll ich da Kontakt herstellen?
01:06:37: Und auch der wird wahrscheinlich nichts von seiner Halbschwester wissen, ne?
01:06:41: Ja, und selbst wenn du darfst es sicherheitstechnisch sowieso erst machen, wenn das Kind achtzehn ist, bevor die da alle dir aufs Dach steigen.
01:06:50: Denn die Idee hatte ich ja auch überlegt, inwiefern ich das mache.
01:06:54: Ich hatte auch für seine ältere Tochter einen Brief geschrieben.
01:06:58: Der liegt aber hier, den habe ich nicht abgeschickt.
01:07:00: Mittlerweile ist die ein zwanzig.
01:07:02: Also mittlerweile könnte ich die einfach auf der Straße ansprechen, wäre jetzt kein großes Thema.
01:07:07: Aber mache ich auch nicht.
01:07:08: Ich meine, er hat jetzt ja seit zwei Jahren diesen, wie gesagt, diesen sporadischen Kontakt da zu seinem Vater.
01:07:13: und er fragte mich jetzt öfter und ich habe halt jedes Mal gesagt, du fragt doch Papa.
01:07:18: Aber da wird auch alles geheim gehalten.
01:07:22: Also die wissen auch nicht, seine Ex oder was auch immer sie ist.
01:07:26: Und die erwachsene Tochter, die wissen auch nicht, dass er Kontakt zu seinem Sohn hat.
01:07:30: Alles ein Schwachsinn ohne Ende, ehrlich.
01:07:33: Ich hab mir auch gedacht, weißt du, irgendwann stehen die halt zusammen an deinem Grab.
01:07:37: Also weiß ich nicht, ich mach dir da mal Gedanken zu.
01:07:40: Schlimm, so.
01:07:41: Krass, ja, ja, ja.
01:07:42: Also, geheimnis Kremerei finde ich auch überhaupt nicht gut.
01:07:45: Das führt auch zu merkwürdigen Verstrickungen, aber deswegen finde ich es gut, dass du das erst mal offen deiner Tochter gegenüber kommunizierst und tatsächlich, das liegt auch ein Stück weit, denke ich, im Wirken der Kinder, was sich dann dann noch auftröselt und in welcher Form das geschehen wird.
01:08:02: Ich würde da einfach auch immer ganz offen und ehrlich bleiben und ja, schauen, wie sich das entwickelt.
01:08:08: Und da wird's auch solche und solche Phasen mal geben, dass es gibt wieder Phasen, wo sich vermehrt von Sprichwilm Papa haben und wo ist er.
01:08:15: Und dann gibt's wieder
01:08:16: irgendwie
01:08:17: zwei, drei Wochen komplette Funkstille, ne?
01:08:19: Also dann ist das Thema wieder abakter.
01:08:20: Das ist so, es kommt auch so in die Wellen, ne?
01:08:23: Aber das, ich kann dir sagen, das Gefühl hatte ich bei meinem Sohn auch.
01:08:25: Ich kann dir sagen, es arbeitet kontinuierlich, unterschwellig.
01:08:28: Das bricht sich irgendwann noch mal wahrscheinlich an das Bahn.
01:08:30: Man denkt dann immer, guck mal, jetzt ist es nicht mehr Thema.
01:08:33: Das ging über Jahre bei uns auch so.
01:08:35: So völlig unvermittelt kam dann mal irgendwie Papa und ... ich immer voll überrascht, weil ich da überhaupt nicht mitgerechnet habe.
01:08:41: Und dann wieder Monate lang gar nichts, das Wort viel überhaupt nicht.
01:08:45: Und dann mir gesagt mit Schuleintritt, als das dann diese Nummer da kam.
01:08:50: Also
01:08:50: das hat wirklich gearbeitet.
01:08:52: Ja, jetzt glaube ich auch zu den kuriosesten Zeiten.
01:08:54: Da kommen wir aus der Kinderarztpraxis raus, steht draußen.
01:08:56: Mama, ist das mein Papa?
01:08:59: Also der hat das ja auch gehört.
01:09:01: Oder wir stehen aus dem Nichts, stehen neulich an der Kasse bei Obi.
01:09:04: Und dann hat sie sich so ein Kuscheltier ausgesucht, Mama und Tochter.
01:09:07: Und dann sagt sie zur Kassierier, weil mein Papa kümmert sich nicht um mich.
01:09:10: Und ich dachte, boah, also so aus so,
01:09:14: ne?
01:09:15: Ja,
01:09:15: aber genau so war das mit meinem Sohn auch immer.
01:09:17: Genau solche Sprüche, auch in solchen Situationen, wo ihr seid.
01:09:20: Ich habe
01:09:20: ihn überhaupt nicht darauf vorbereitet, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe.
01:09:24: Ja, wo dann auch immer denkst, die anderen denken jetzt, du erzählst dem Kind die ganze Zeit, der Papa kümmert sich nicht.
01:09:30: Und bist die ganze Zeit am Schimpfen und darüber reden, dabei ist das gar kein Thema.
01:09:34: Also es ist schon merkwürdig manchmal, wo das herkommt, wie das arbeitet.
01:09:44: Ja, Dorothea, vielen lieben Dank, dass du bei uns warst.
01:09:46: Ja,
01:09:46: eine Danke,
01:09:48: dass ich da bin.
01:09:51: Es geht, glaube ich, sehr vielen Frauen so.
01:09:54: Ja, wir verlinken das Ganze, die Gruppe Allein Allein erziehen in Klammern ohne KV auf Facebook, verlinken wir hier in den Show Notes und ja, ich würde sagen, uns findet ihr auch auf Instagram das Aetim oder eben per E-Mail, Aetim-Podcast at gmail.com.
01:10:12: Genau, macht's gut ihr Lieben, bis dann, ciao.
01:10:19: Das war das AE-Team der positive Podcast für Alleinerziehende und solche, die es werden wollen – mit Sina Wolkram und Silke Wildner.